Wien

Theater-Sanierung im Zeitplan, aber 21 Mio. Euro teurer

Die Generalsanierung des Theaters ist im Zeitplan, im Herbst 2024 soll Wiedereröffnung sein. Die Kosten werden aber um rund ein Drittel steigen.

Wien Heute
Stefan Herheim, Intendant MusikTheater an der Wien, Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer Wien Holding und Franz Patay, Geschäftsführer Vereinigte Bühnen Wien (v.li.) bei der Baustellenbesichtigung im Theater an der Wien am Donnerstag.
Stefan Herheim, Intendant MusikTheater an der Wien, Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer Wien Holding und Franz Patay, Geschäftsführer Vereinigte Bühnen Wien (v.li.) bei der Baustellenbesichtigung im Theater an der Wien am Donnerstag.
Helmut Graf

Das 1800-1801 von Emanuel Schikaneder nach Plänen von Joseph Reymund d. J. und Anton Jäger errichtete Theater an der Wien in Wien-Mariahilf ist eine von drei großen Spielstätten der Vereinigten Bühnen Wien (VBW), die zur Wien Holding gehören. Es zählt zu den schönsten und traditionsreichsten Bühnen der Stadt. Neben Schikaneder, Beethoven, Offenbach und Nestroy werkten auch  Strauß, Lehár und Marie Geistinger im Traditionshaus. Auch die deutschsprachigen Erstaufführungvon "Cats" von Andrew Lloyd Webber fand hier statt.

Barrierefrei, neue Loggia als Freibereich

Im Frühjahr 2022 fiel der Startschuss zur dringend notwendigen Generalsanierung und Modernisierung. Die umfangreichen und komplizierten Arbeiten erfolgen nach strengen Vorgaben des Denkmalschutzes. Das Haus wird nach den Arbeiten barrierefrei sein, erhält eine Loggia über dem Eingangsbereich. Weiters wird der Orchestergraben geteilt ausgeführt, damit kann die Größe in drei Stufen an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. 

Wiedereröffnung im Herbst 2024 scheint fix

Bisher konnten bereits die Rohbauarbeiten, die Feuchtigkeitssanierung, sowie die Einrichtung der Zentralen für die Haus- und Elektrotechnik abgeschlossen werden. Mittlerweile sind rund 92 Prozent aller Leistungen vergeben, darunter die Hauptgewerke für die Baumeisterarbeiten, die technische Gebäudeausrüstung, die Bühnen- und Veranstaltungstechnik sowie der Großteil der Ausbaugewerke, heißt es von der Wien Holding anlässlich eines Presserundgangs am Donnerstag.

"Die Bauarbeiten schreiten zügig voran, obwohl das Anfang des 19. Jahrhunderts ursprünglich errichtete Theater laufend neue bautechnische Herausforderungen parat hat und wir auch mit massiv gestiegenen Preisen in der Bauwirtschaft konfrontiert sind. Insgesamt werden die Investitionen in dieses Projekt um etwa ein Drittel steigen. Trotz dieser Herausforderungen liegen wir derzeit im Zeitplan, wir werden das Haus im Herbst 2024 wiedereröffnen. Dieses Projekt ist uns ganz besonders wichtig, denn mit der Erhaltung dieses Kulturdenkmals investieren wir in Werte, deren Vergangenheit und Zukunft uns nicht nur am Herzen liegen, sondern auch weil es sich um eine Investition in die Kultur als Wirtschaftsfaktor handelt", so Wien Holding Chef Kurt Gollowitzer.

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    Die Generalsanierung des Theaters an der Wien läuft im Zeitplan. Im Herbst 2024 soll die Wiedereröffnung stattfinden.
    Die Generalsanierung des Theaters an der Wien läuft im Zeitplan. Im Herbst 2024 soll die Wiedereröffnung stattfinden.
    Helmut Graf

    81 statt 60 Millionen Euro

    Ursprünglich wurde von Gesamtkosten von rund 60 Millionen Euro (Basis: Planung 2021) ausgegangen. Nun wird der finanzielle Aufwand auf etwa 81 Millionen Euro steigen. Die Wien Holding wird den bautechnischen Mehraufwand von elf Millionen Euro tragen und die Stadt Wien wird – vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderates – zehn Millionen Euro für den bauwirtschaftlichen Mehraufwand zur Verfügung stellen.

    Die bisherigen Arbeiten im Detail

    ➤Viele der Rohbauarbeiten sind bereits abgeschlossen, so zum Beispiel die Fundamente für den neuen Orchestergraben, der Betonschacht für die Aufzugsanlage im Publikumsbereich sowie die Wände der Aufstockung über dem Garderobentrakt. Dort werden neue haustechnische Anlagen untergebracht. Der Baufortschritt bei den Rohbauarbeiten ist soweit gediehen, dass die dazu notwendige Krananlage mit Anfang September bereits wieder abgebaut werden kann.

    ➤Das Glasdach des neuen Foyers im ersten Rang wurde ebenfalls errichtet und gesichert, damit der weitere Ausbau des Foyers samt den Innenverkleidungen erfolgen kann. Die Arbeiten zur Fassaden-, Fenster- und Dachsanierung haben ebenfalls begonnen. Die Fassade im Innenhof ist bereits komplett saniert. Auch die Außenportale bei der neu geplanten Loggia zum Naschmarkt stehen. Die Feuchtigkeitssanierung der unteren Geschosse ist ebenfalls abgeschlossen.

    ➤Bei der Haus- und Elektrotechnik wurden der neue Traforaum und der Niederspannungsraum fertiggestellt genauso wie die Lüftungs- und Klimazentralen im Untergeschoss. Künftig wird die Belüftung im Publikumsbereich über ein Leitungssystem im Boden erfolgen. Die Installation der entsprechenden Lüftungsleitungen in den oberen Rängen wird aktuell vorbereitet.

    ➤Im Bühnenbereich werden der Drehzylinder sowie die Obermaschinerie saniert. Die Demontagearbeiten im Bereich der Bühne wurden größtenteils abgeschlossen. Die notwendigen Verstärkungen an der Zylinderdrehbühne wurden durchgeführt.

    ➤In den kommenden Wochen wird die neue Foyerstiege beim Haupteingang eingebaut. Die Dachdecker finalisieren die Arbeiten am Hinterhaus. Auch die Fassadensanierung in der Millöckergasse sowie die Fenstersanierung werden abgeschlossen.

    ➤Mit der Installation der neuen luftführenden Druckböden in den Rängen wird begonnen. Der Einbau der neuen Orchesterpodien und dem dazugehörigen sogenannten hydraulischen Stempel – das ist jener Antrieb, der das Auf- und Abfahren der Podien möglich macht – steht ebenfalls auf dem Plan. Finalisiert werden in den nächsten Wochen die Schnürboden-Sanierung sowie die Fliesen- und Bodenlegearbeiten im Hinter- und Vorderhaus

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