Wien

Thermenwasser heizt jetzt 1.900 Wiener Haushalten ein

Sehr viele Wiener Wohnungen werden mittels Gastherme beheizt. In Oberlaa wird es nun in 1.900 Haushalten dank der Therme Wien schön warm.

Heute Redaktion
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Grüne Wärme aus der Therme: Thermalwasser sorgt für Fernwärme für 1.900 Oberlaaer Haushalte. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke stellte das Projekt am Montag vor.
Grüne Wärme aus der Therme: Thermalwasser sorgt für Fernwärme für 1.900 Oberlaaer Haushalte. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke stellte das Projekt am Montag vor.
Helmut Graf

Das warme Wasser in den Becken der Therme Wien sorgt ab sofort nicht nur für Entspannung: Wien Energie hat dort eine Wärmepumpenanlage errichtet und nutzt die Abwärme des Thermal-Abwassers zur Fernwärme-Erzeugung. Aus dem etwa 30 Grad warmen Abwasser entsteht so Fernwärme für rund 1.900 Haushalte in der direkten Umgebung.

Stadtrat Hanke: "Weiterer Baustein für den Klimaschutz"

"Wärme aus dem Grätzel fürs Grätzel: Genau wegen solcher Lösungen ist Wien Klimamusterstadt! Hier nutzt Wien Energie wertvolle Abwärme aus dem Thermalwasser der Therme Wien für die Fernwärme-Erzeugung. Das Projekt ist ein weiterer Baustein für den Klimaschutz und ein wichtiger Schritt für mehr Unabhängigkeit von Gasimporten", ist Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) überzeugt.

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    v.l.n.r.: Edmund Friedl (Geschäftsführer Therme Wien), Joachim Kelz (Projektleiter Forschungsprojekt bei AEE INTEC), Theresia Vogl (Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds), Theodor Zillner (Leiter Abteilung Energie- und Umwelttechnologien BMK), Peter Hanke (Stadtrat), Michael Strebl (Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung)
    v.l.n.r.: Edmund Friedl (Geschäftsführer Therme Wien), Joachim Kelz (Projektleiter Forschungsprojekt bei AEE INTEC), Theresia Vogl (Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds), Theodor Zillner (Leiter Abteilung Energie- und Umwelttechnologien BMK), Peter Hanke (Stadtrat), Michael Strebl (Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung)
    Helmut Graf

    Thermalwasser lief bisher ungenutzt in den Kanal

    Wien Energie hat rund drei Millionen Euro in das Projekt investiert, mit dem der Anteil an klimafreundlicher Wärmeproduktion weiter steigt. Bis 2027 nimmt das Unternehmen eine Milliarde Euro für den Gas-Ausstieg in die Hand. "Wir produzieren grüne Wärme aus der Therme! Die Wärme-Energie im Thermalwasser, die früher ungenutzt in den Kanal geflossen ist, wird so zum Wärmelieferanten für die umliegenden Haushalte. Mit unserem Investitionsprogramm und mit Projekten wie diesem sorgen wir für mehr Unabhängigkeit und Klimaschutz in Wien. Wir setzen unseren Plan für die Klimaneutralität 2040 um, Schritt für Schritt", erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung zur Inbetriebnahme der Anlage.

    So funktioniert die Thermen-Heizung in Oberlaa

    Wien Energie hat in einem erweiterten Technikraum in der Tiefgarage der Therme Wien zwei Wärmepumpen errichtet. Diese Wärmepumpen haben einen direkten Anschluss zum gesammelten Thermal-Abwasser. Das Prinzip der Wärmeerzeugung funktioniert wie bei einem Kühlschrank – nur umgekehrt. Die Wärmepumpen nehmen die Restwärme aus dem Thermal-Abwasser mit einer Temperatur von rund 30 Grad Celsius auf und produzieren daraus Fernwärme mit bis zu 85 Grad Celsius. Die erzeugte Wärme wird direkt in das lokale Fernwärmenetz in Oberlaa eingespeist.

    Eckdaten Abwärmenutzung Therme Wien

    - Leistung: rund 2 Megawatt

    - Jahreswärmeproduktion: 11 Gigawattstunden Wärme

    - Umweltfreundliche Fernwärme für rund 1.900 Haushalte in Oberlaa

    - CO2-Einsparung: 2.600 Tonnen pro Jahr

    - Investitionssumme: € 3 Mio

    - Das Projekt in Oberlaa ist Teil des Großforschungsprojektes „ThermaFLEX“, das mit insgesamt 7,8 Millionen Euro durch den Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums, gefördert wird.