Der Traum vom ersten Triumph bei den French Open lebt für Dominic Thiem. Nach 3:32 Stunden streckte Thiem gegen Hugo Gaston lachend die Arme in die Höhe, er siegte mit 6:4, 6:4, 5:7, 3:6, 6:3. Wie knapp der Einzug ins Viertelfinale der French Open war, bestätigte die Nummer drei der Welt nach dem Match.
"Ich habe mir während des ganzen Matches Sorgen um das Resultat gemacht. Plötzlich stand es 2:2 in Sätzen, alles hätte in diesem fünften Satz passieren können", gibt Thiem zu. "Ich habe immer gewusst, dass das Match sehr eng ist. Auf keinen Fall habe ich es zu locker genommen."
Wie viel Energie hat Thiem gelassen in diesem Fünfsatz-Krimi? Der 27-Jährige hat "sicher keinen vollen Tank mehr", wie er sagt. "Ich kann jetzt auch nicht mehr drei Stunden mit voller Anspannung spielen, dazu reichen einfach die körperlichen Reserven zur Zeit nicht mehr. Deshalb muss ich schauen, dass ich es teilweise auch locker spiele."
Am Ende hatte der Niederösterreicher dennoch den längeren Atem. "Im fünften Satz habe ich irgendwie neue Energie gefunden und habe dann wieder sehr gut gespielt", resümierte er. Im Entscheidungssatz gelang ihm das einzige Break zum 5:3. Er nutzte dann seinen zweiten Matchball zum Einzug ins Viertelfinale.
Dann streute er Hugo Gaston Rosen: "Ich habe seit langer Zeit keinen Spieler gesehen, der so viel Touch hat und so konstant so unglaubliche Stopp-Bälle spielt. Seine Stopps sind einfach von einem anderen Planeten. Ich musste 400 Mal zum Netz sprinten. Hut ab vor ihm. Ich habe nicht die richtige Antwort darauf gefunden."
Sorgen machte Thiem zuletzt auch der Magen. Als Grund vermutet er das Essen auf der Anlage in Roland Garros: "Vom Essen auf der Anlage bin ich dieses Jahr nicht so begeistert. Ich hab einige Magenprobleme gehabt die letzten Tage und hab dann mit dem Arzt und dem Physio geredet. Es haben sehr viele Spieler Magenprobleme. Entweder hat etwas mit dem Essen nicht gepasst oder es ist ein kleiner Virus umgegangen. Es war dann gestern beim Match wieder besser."
Der US-Open-Sieger trifft im Viertelfinale auf einen seiner besten Freunde auf der Tour: Diego Schwartzman. Gegen den stark spielenden Argentinier hat er eine 6:2-Bilanz. "Gegen Diego werden es wieder so lange Rallyes werden. Er mag diese Bedingungen, glaube ich. Es wird sehr schwierig werden. Jetzt gilt es bis Dienstag voll zu regenerieren. Ich hoffe, dass mir das gelingt."