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Thiem stolperte über diesen Taktik-Kniff im Finalkrimi

Dominic Thiem lag im Endspiel der ATP-Finals auf Siegkurs. Dann stellte sein Gegner Daniil Medwedew sein Spiel um und siegte mit neuer Taktik.

Martin Huber
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Medwedew nach dem Finale gegen Thiem: "Ich habe kleine Sachen umgestellt."
Medwedew nach dem Finale gegen Thiem: "Ich habe kleine Sachen umgestellt."
EPA

Es war ein Krimi. Das Enspiel der ATP-Finals zwischen Dominic Thiem und Daniil Medwedew (RUS) war auch für den TV-Zuseher Schwerstarbeit. So eng und dramatisch war der Matchverlauf. Thiem gewann Satz eins mit 6:4, vergab im zweiten Durchgang eine Breakchance beim Stand von 3:3 leichtfertig. Dann begann das Match zu kippen, das lag freilich auch am Gegner.

Medwedew änderte seinen Matchplan und überraschte Thiem mit einer viel offensiveren Taktik. "Ich habe gespürt, dass Dominic nicht mehr so schnell auf den Beinen war. Ich habe kleine Sachen umgestellt", meinte er später dazu.

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    Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
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    Der 24-jährige Russe ist bekannt für seinen unorthodoxen und unberechenbaren Spielstil. Gegen Thiem rückte er ab Mitte des zweiten Satzes plötzlich immer mehr ans Netz vor. Das hatte man so vorher von ihm noch nicht gesehen. Der Erfolg gab ihm später Recht: 38 von 48 Punkten machte er am Netz, dabei einmal sogar 16 in Serie.

    Thiem war auch mit einer Serve-and-Volley-Taktik konfontiert gegen einen der besten Aufschläger. Der Russe machte bei 16 Versuchen 13 Punkte, sechs von sieben Mal klappte das sofortige Nachgehen auch beim zweiten Aufschlag. Medwedew agierte taktisch klug und variabel: Auf Thiems Rückhand-Slice konterte er immer öfter mit einem Slice, mit seiner weit ausgeholten Vorhand verschärfte er geschickt das Tempo, jagte er Thiem so über die ganze Breite des Platzes.

    "Im dritten Satz habe ich wahrscheinlich das beste Tennis meiner Karriere gespielt", stellte der fast fehlerlos spielende und stark servierende Medwedew nach seinem größten Sieg klar.