Gedanken an Rücktritt
Thiem: Wird sonst "wahrscheinlich mein letztes Jahr"
Tennis-Star Dominic Thiem erneuert nach der jüngsten Niederlage seine Rücktritts-Ankündigung, sollte keine deutliche Leistungssteigerung gelingen.
Der erhoffte Befreiungsschlag lässt für Dominic Thiem weiter auf sich warten. Der Lichtenwörther kämpfte zuletzt mit Schmerzen, schon länger mit dem Formtief und schwankenden Leistungen. Am Samstag musste sich die einstige Nummer drei der Welt in Monte Carlo klar dem Spanier Roberto Bautista Agut in zwei Sätzen (1:6, 2:6) geschlagen geben und scheiterte damit in der Qualifikation.
In der "APA" gab sich der 30-Jährige selbstkritisch: "Es war keine gute Leistung, kein gutes Match. Da war es relativ egal, wer auf der anderen Seite gestanden ist."
Zuvor hatte Thiem im portugiesischen Estoril zum Auftakt Maximilian Marterer (6:1, 6:7, 6:4) geschlagen, war daraufhin gegen Richard Gasquet (4:6, 6:7) ausgeschieden.
Jetzt die Niederlage gegen Bautista Agut: "Es ist zur Zeit ein bisserl ein Auf und Ab, sowohl spielerisch als auch körperlich vom Handgelenk her. Es ist manchmal besser, dann wieder ein bisserl schlechter. Ich schaue von Woche zu Woche. Estoril war echt okay: zwei Matches, die in Ordnung waren, heute war eine schwache Leistung."
Vor dem nächsten Auftritt beim ATP-250er in München (15. April) grübelt der Niederösterreicher: "Man muss eine große Leidenschaft haben. Die habe ich meine ganze Karriere hindurch gehabt, es waren viele Jahre. Aber ja, jetzt geht es langsam wahrscheinlich Richtung Zielgerade und deshalb versuche ich, den Mut und die Leidenschaft so hoch wie möglich zu halten."
Thiem erneuert allerdings seine Ankündigung, möglicherweise in absehbarer Zeit den Schläger an den Nagel zu hängen, wird konkret: "Ich habe genug darüber geredet. Wenn ich die Ziele nicht erreiche, dann wird das wahrscheinlich mein letztes Jahr sein. Die Meinung ändere ich auch nicht, schauen wir, wie es am Ende vom Jahr sein wird."
Über seine Verletzungsprobleme mit dem Handgelenk sagt er: "Da ist eine Entzündung drinnen, sicher kommt das noch von damals von der Verletzung. Es ist zweimal gerissen damals. Das hat leider viel kaputt gemacht im Handgelenk. Es ist halt leider nicht mehr so geworden, wie es einmal war. Das ist zwar bitter, aber ich muss es akzeptieren."
Erst vor wenigen Tagen gab Thiem an, sich nicht mehr mit seinem früheren Ich zu vergleichen. Warum, lest ihr hier:
Weitere Wechsel im Trainer- und Betreuerteam schließt Thiem trotz des ausbleibenden Aufwärtstrends aus, sagt: "Das Team jetzt taugt mir und wird jetzt mal auch so bleiben."
Ende Jänner trennte sich Thiem von Trainer Benjamin Ebrahimzadeh. Seit gut einem Monat wird er vom Letten Kārlis Lejnieks gecoacht.
Auf den Punkt gebracht
- Der österreichische Tennis-Star Dominic Thiem erneuert nach einer weiteren Niederlage seine Ankündigung, möglicherweise bald zurückzutreten, wenn keine klare Leistungsverbesserung eintritt
- Thiem kämpft mit Verletzungen und schwankender Form, und bekräftigt, dass dies wahrscheinlich sein letztes Jahr als professioneller Spieler sein wird, sollte er seine Ziele nicht erreichen
- Trotz anhaltender Probleme mit dem Handgelenk und enttäuschenden Ergebnissen plant er vorerst keine Veränderungen im Trainer- und Betreuerteam