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Thiems Finalschreck war ein Fall für den Psychologen

Daniil Medwedew war im Endspiel der ATP-Finals eine Nummer zu groß für Dominic Thiem. Der Russe ist in Topform - auch dank eines Psychologen.

Martin Huber
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Medwedew mit Finalgegner Thiem: "Ich hasste Roger Federer."
Medwedew mit Finalgegner Thiem: "Ich hasste Roger Federer."
EPA

"Im dritten Satz habe ich wahrscheinlich das beste Tennis meiner Karriere gespielt", stellte Daniil Medwedew nach seinem größten Sieg klar. Wenige Minuten zuvor hatte er Dominic Thiem bei den ATP-Finals in London im Endspiel besiegt.

Medwedew änderte gegen Thiem seinen Matchplan und überraschte mit einer viel offensiveren Taktik. "Ich habe gespürt, dass Dominic nicht mehr so schnell auf den Beinen war. Ich habe kleine Sachen umgestellt", meinte er später dazu.

Zehn Siege in Serie feierte der Russe zuletzt. Nach dem 1000er-Turnier in Paris-Bercy blieb er auch bei den ATP-Finals in London ungeschlagen und holt sich mit Siegen gegen die Nummer eins, zwei und drei der Tennis-Welt den Titel und die begehrte Trophäe.

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    Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
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    Es war ein cooler Auftritt: Medwedew zeigte keine Emotionen, nicht einmal nach dem verwandelten Matchball. Das war einmal ganz anders: Gefühlausbrüche standen bei ihm an der Tagesordnung.  Medwedew vergriff sich immer wieder in der Wortwahl und beschimpfte auch die Stuhlschiedsrichter. 

    Auch mit den Fans legte sich die aktuelle Weltnummer vier der Tennis-Welt gern an. Als er 2019 bei den US Open nach einem Sieg beim Platz-Interview ausgepfiffen wurde, sagte er: "Macht nur so weiter, eure Energie macht mich nur noch stärker, und ich habe dank euch gewonnen. Denkt daran, wenn ihr heute Abend schlafen geht."

    Für großes Aufsehen sorgte der 24-jährige Russe 2019 mit einem Interview in der britischen Zeitung "Metro" . Da verriet er, dass er in jungen Jahren Roger Federer hasste: "Ich hasste Roger. Ich konnte einfach nicht zusehen, wie er wieder und wieder gewann. Ich habe von der ersten Runde an für die anderen Spieler gejubelt, weil ich diese Einstellung hatte." Medwedew brauchte sogar einen Psychologen. Der hat es geschafft, dass der 24-Jährige mittlerweile ruhiger geworden ist. Und damit erfolgreicher.