Haustiere

So schnell kann ein tolles Spiel plötzlich vorbei sein

Wasserspiele sind für die meisten Hunde einfach großartig, schließlich möchten sich auch unsere Vierbeiner abkühlen. Doch der Teufel schläft nicht.

Christine Kaltenecker
Die meisten Hunde lieben das kühle Nass.
Die meisten Hunde lieben das kühle Nass.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Auch unsere Vierbeiner genießen eine spaßige Abkühlung in einem Teich, See oder Fluss und für manche Hunde gibt es stundelang kein Halten mehr, wenn der Ball ins Wasser saust. Auch wenn es eher selten vorkommt, wollen wir doch vor einer schrecklichen Sache warnen: Der "hypotonen Hyperhydratation" - oder auch "Wasservergiftung" beim Hund. Ein furchtbares Beispiel dafür war der erst zweijährige Schnauzer "Hanz", der nach ein paar Stunden am See innerhalb von Sekunden zusammenbrach und starb.

Was ist eine Wasservergiftung?

Natürlich ist es so, dass Wasser im Grunde notwendig und nützlich für den Hund ist. Etwa 100 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht sollte der Hund täglich trinken (Ein Hund mit 30 Kilo darf und soll also drei Liter Wasser täglich zu sich nehmen). Schluckt der Hund allerdings innerhalb von kürzester Zeit zuviel Wasser, wird der ausbalancierte Elektrolythaushalt (Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium) gestört, der Natriumgehalt sinkt und die Körperzellen beginnen Wasser einzulagern und anzuschwellen. Gleichzeitig will der Hundekörper keine Elektrolyte mehr ausscheiden und das Durstgefühl steigt - neurologische Störungen entstehen und auch die Lungenbläschen füllen sich mit Wasser. Werden hier nicht sofort medizinische Maßnahmen ergriffen, endet eine "hypotone Hyperhydratation" innerhalb der nächsten zwei bis acht Stunden tödlich für den Hund.

Was kann ich tun?

Benimmt sich dein Hund plötzlich nach viel Spiel und Spaß im Wasser merkwürdig sollte man natürlich sofort dafür Sorge tragen, dass er kein weiteres Wasser mehr aufnimmt. Ist er noch in der Lage zu fressen, kann man ihm ausnahmsweise und ausschließlich als Erste-Hilfe-Maßnahme Salzgebäck füttern und sollte sich schnellstmöglich auf den Weg zum nächsten Tierarzt machen.

Bei folgenden Symptomen sollte man alarmiert sein:

- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Verwirrtheit und Unruhe
- Lefzen lecken und starkes Speicheln
- Erbrechen, Krämpfe oder Muskelzuckungen
- Aufgeblähter Bauch und Unfähigkeit zum Urinieren
- geweitete Pupillen
- Atembeschwerden und Röcheln
- Ohnmacht

Vorbeugung?

Am Besten sollte man hier seinem Bauchgefühl vertrauen und sehr quirligen Hunden, die im Wasser den Bällen sogar nachtauchen nach 20 Minuten Spiel und Spaß eine Zwangspause gönnen. Sollte dein Hund aber einfach nur seine Pfoten abkühlen wollen, darf er das natürlich solange er möchte. Wichtig ist hier einfach, dass man seinen Hund gut kennt und auch gut beobachtet und sich im Klaren darüber ist, dass er ein pelziges "Kleinkind" ist, welches nicht einschätzen wann es zuviel getrunken hat.