Wildtiere

Artenschutztage: Mache Jagd auf Wilderer in Schönbrunn

Bereits zum 16. Mal finden im Tiergarten Schönbrunn die sogenannten "Artenschutztage" vom 02. bis 04. September statt. Mach auch du mit!

Christine Kaltenecker
Im der Zuge der mittlerweile 16. Artenschutztage im Tiergarten Schönbrunn gibt es auch eine Rätsel Ralley
Im der Zuge der mittlerweile 16. Artenschutztage im Tiergarten Schönbrunn gibt es auch eine Rätsel Ralley
©Sian Waters u. Daniel Zupanc, Bildmontage Heute

„Der Schutz bedrohter Arten ist eine der Kernaufgaben moderner Tiergärten. Rund 120 Tierarten im Tiergarten Schönbrunn sind von der Ausrottung bedroht. Bei etwa der Hälfte gibt es international koordinierte Erhaltungszuchtprogramme, an denen wir uns beteiligen – darunter Borneo Orang-Utans, Mhorrgazellen oder Schwalbensittiche“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Bereits zum 16. Mal finden nun die Schönbrunner "Artenschutztage" vom 02 bis 04. September statt und versprechen Aufklärung und Rahmenprogramme für jung und alt. Außerdem geht der Erlös dieser Tage immer an ein anderes Artenschutzprojekt. Heuer wird die gesamte Summe in das Berberaffen-Projekt im nördlichen Marokko gespendet, wo seit Wochen furchtbare Waldbrände den Lebensraum der Tiere vernichten.

Rätsel-Rally für die Kinder

Aufklärung zum Artenschutz kann gar nicht früh genug anfangen, weshalb sich auch das United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) mit Fokus auf Umweltkriminalität eingeschaltet hat, um mit den Kindern eine richtige "Crime Scene" ala "Mache Jagd auf Wilderer und stelle Beweise sicher" zu erarbeiten. Außerdem kann man Schmuggelhunden bei ihrer Arbeit zusehen, die sie nur mit Hilfe des Tiergartens überhaupt ausüben können, da hier die lebenden "Geruchsproben" zuhause sind.

Jedes Land ist aktiv oder passiv am "Wildlife Crime" beteiligt. Von 1999 bis 2016 sind mehr als 6.000 Tier- und Pflanzenarten konfisziert worden - welches leider nur einen kleinen Teil des tatsächlichen, illegalen Handels ausmacht. Die Strafen sind beim Verstoß gegen das Artenschutzgesetz ebenso "schwach" wie im Tierschutz und kommen kaum zum Vollzug, weshalb der Schmuggel für viele noch ein viel zu lukratives Geschäft darstellt.

Michael Kalcher (Bereichsleiter Zollamt Österreich), Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck, Beatrix Reuter (Diensthundeführerin mit Artenspürhund), Elisabeth Seidl (UNODC Associate Programme Officer), Stefan Konrad (Zollamt Österreich)
Michael Kalcher (Bereichsleiter Zollamt Österreich), Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck, Beatrix Reuter (Diensthundeführerin mit Artenspürhund), Elisabeth Seidl (UNODC Associate Programme Officer), Stefan Konrad (Zollamt Österreich)
©Daniel Zupanc

"Reverse the Red"

„Das Engagement von Zoologischen Gärten für den Schutz bedrohter Arten endet aber nicht vor den Tiergartentoren“, betont Hering-Hagenbeck. Der Tiergarten Schönbrunn unterstützt und koordiniert zahlreiche Wiederansiedlungs- und Artenschutzprojekte im In- und Ausland, beispielsweise beim Waldrapp, der Batagur-Flussschildkröte und dem Eisbär. Darüber hinaus beteiligt sich der Tiergarten an der globalen Initiative „Reverse the Red“, die vom Weltzooverband WAZA und der Weltnaturschutzorganisation IUCN ins Leben gerufen wurde. Ziel der Kampagne ist, das Artensterben zu stoppen, ja sogar umzukehren – jede Tierart auf der „Roten Liste“ soll zurück in den grünen Bereich.

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