Wirtschaft

Würden Sie Ihr Haustier hiermit füttern?

Weg von Fisch, Fleisch und Eiern in der Tierfutterproduktion wollen die Niederlande und setzen dabei auf einen ungewöhnlichen Ersatz.

Heute Redaktion
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Eine sinnvolle und nachhaltige Alternative zu Ei, Fisch und Fleisch im Tierfutter? Geht es nach Niederlands Landwirtschaftsministerin Carola Schouten, dann lautet die Antwort darauf: Insekten! Der EU-Staat erwartet einen Boom bei der Produktion des neuen Tierfutters, wie am Dienstag in Bergen op Zoom bekanntgegeben wurde.

Insektenfarmen als Erfolgsbetriebe



In derselben Stadt eröffnete König Willem-Alexander eine der modernsten Insektenfarmen Europas. Im Unternehmen Protix werden die Tierchen nach neuesten Verfahren als Eiweißlieferanten für Tierfutter gezüchtet und verarbeitet. Weltweit soll es sich um die erste Fabrik handeln, in der in großem Stil Insekten und Insektenprodukte produziert werden.

Insekten wie Soldatenfliegen und Mehlwürmer seien eine "vielversprechende alternative Quelle" für Eiweiß, sagte Schouten. Larven der Soldatenfliege seien in der Fabrik ein besonderer Schwerpunkt. "Durch Insekten können der Import von Soja und Fischmehl und der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden." Zurzeit ist vor allem Soja eine preiswerte Proteinquelle.

Nur bei Fischen und Haustieren erlaubt



Die Verfütterung von toten Insekten ist bisher in der EU jedoch nur in der Fischzucht und bei Haustieren erlaubt. In der Schweine- und Geflügelzucht ist dies noch verboten, das soll sich jedoch bald ändern. Protix will auch in anderen Ländern Fabriken eröffnen, wie Chef Tarique Arsiwalla sagte: "Das ist die Blaupause für andere Standorte in der Welt." Man interessiere sich vor allem für die USA und Asien.

Laut Unternehmensangaben produziert die Insektenfarm nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Dabei werden pflanzliche Nahrungsmittelreste als Futter für die Insekten wiederverwertet. Diese widerum bilden dann einen eiweißreichen Grundstoff für Tierfutter.

Zurzeit gibt es in den Niederlanden etwa 25 Betriebe, die Insekten züchten. Nicht immer geben sie allerdings ihre Umsatzzahlen preis. Bei Landwirten nehme das Interesse zu, wie Insektenexperte Arnold van Huis von der Universität Wageningen schildert: "Die Produktion ist deutlich weniger belastend für die Umwelt und preiswerter." Der erwartete Insektenboom gelte aber nur fürs Viehfutter. "Für die Ernährung von Menschen werden Insekten kurzfristig keine große Rolle spielen."

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