Österreich

Tierpark Buchenberg: Stadt zieht sich ganz zurück

In der Gemeinderatssitzung beschloss die Stadt Waidhofen/Ybbs den Dienstvertrag mit Andreas Plachy aufzulösen. Er ist nun auf sich alleine gestellt.

Heute Redaktion
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Die Stadt zieht sich vom Tierpark Waidhofen an der Ybbs zurück.
Die Stadt zieht sich vom Tierpark Waidhofen an der Ybbs zurück.
Bild: Natur- und Erlebnispark Buchenberg

Nach Bangen und Zittern in den letzten Wochen um den Natur- und Erlebnispark Buchenberg mit seinen rund 300 Tieren zog am Montag nun die Stadt Waidhofen an der Ybbs einen Schlussstrich unter die Causa.

In der Gemeinderatssitzung wurde die Auflösung des Dienstvertrages von Tierpark-Chef Andreas Plachy per 1. Februar beschlossen. Eine Abfertigung habe es gegeben.

"Er ist dann nicht mehr angestellt bei der Stadt. Der Tierpark ist nunmehr ein rein privater Tourismusbetrieb. Ich wünsche Herrn Plachy alles Gute für die Zukunft, das wird sehr herausfordernd", so Bürgermeister Werner Krammer (VP) gegenüber "Heute". Es werde laut Krammer keine Subventionen mehr seitens der Stadt für den Tierpark geben: "Das schließe ich aus." Man habe es sich nicht leicht gemacht und um eine gute Lösung für beide Seiten gerungen.

Während die Stadt sich jedoch eine Verkleinerung des Tierparks gewünscht hatte (und ohne Raubtiere), wollte Plachy seinen Park so weiterführen, wie er bisher Tausende Besucher jährlich anlockte.

Seitens der Stadt hatte es ein Ablöseangebot fur die Anlagen gegeben, dieses nahm Plachy nicht an, den Tier- und Erlebnispark wird er nun ohne Subventionen der Stadt weiterfuhren. „Wie gewohnt werde ich meine ganze Kraft als Geschäftsfuhrer in den Weiterbestand des Parks investieren", schrieb laut Aussendung der Stadtgemeinde Andreas Plachy an Bürgermeister Werner Krammer in einem Brief und stimmte darin der einvernehmlichen Lösung seines Dienstverhältnisses zu.

Wie mehrmals berichtet, war das Ausbüxen von zwei Luchsen der Auslöser gewesen, dass die Stadt die Subventionen strich. Künftig werde es gar keine mehr geben. "Substanzielle Sachen sind nicht eingehalten worden", so Krammer.

Mit einer liebevollen Spendenkampagne konnte sich der Tierpark über den Winter retten. Viele kleine Spenden aus ganz Österreichs trudelten ein, Tierschützer solidarisierten sich mit Andreas Plachy um das Überleben zu sichern. "Das was bisher gespendet wurde aus allen Teilen Österreichs ist der Wahnsinn. Vielen Dank dafür", sagte Plachy im "Heute"-Gespräch Ende 2018. Und für ihn stand damals schon fest: „Faktum ist, dass sie uns in die Enge treiben wollen und im Konkursfall dann alles übernehmen können."

Im Jahr 2014 hatte die Stadt mit Andreas Plachy einen Pachtvertrag über 99 Jahre abgeschlossen. Das bedeutet, der Tierpark-Leiter und sein Team können am Areal den Betrieb noch Jahrzehnte weiterführen – in Zukunft gänzlich ohne die Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs.

(wes)