Fake News?
Tierschützer empört: "Schutzhunde-Lobby täuscht Halter"
Entwarnung an alle Hundebesitzer: Das "Balli-Schupfen" wird natürlich nicht verboten und auch der Gebrauchshundesport per se nicht.
Während sich die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe vehement für ein privates Verbot der sogenannten "Schutzhundeausbildung" einsetzt und auch schon Tierschutzminister Johannes Rauch dafür gewinnen konnte, kommt es in der gesamten Hundeszene zu einem richtigen Tohuwabohu, weil nun die "Schutzhunde-Lobby" davon warnt, dass bald der gesamte Gebrauchshundesport verboten werden würde. Kommentare wie "Bald würde auch das Balli-Schupfen verboten" schüren in den sozialen Medien bei Hundehaltern Unmut und Zweifel.
Absichtliche Vermischung der Hundesportarten?
Pfotenhilfe-Chef Jürgen Stadler ist sich sicher, dass diese - wie er sie nennt - "Fake News", in vollem Bewusstsein gestreut und die österreichischen Hundesportler mit gezielter Täuschung gegen den Tierschutzverein aufgebracht würden. Laut Aussagen von Tierschutzminister Johannes Rauch nämlich, sei von einem Verbot für das "Gebrauchshundetraining" per se, nie die Rede gewesen. Die ersten zwei Teile des Vielseitigkeitssports (Fährtenarbeit und Unterordnung) dürfen auch noch morgen in seriösen Hundeschulen gelehrt werden.
Lediglich der dritte Teil, der "Schutzdienst" - ein kontrolliertes Beiß- und Angriffstraining gegen Menschen - soll als "Sport" für Privatpersonen nicht mehr ausgeübt werden dürfen und der Polizei und dem Militär für tatsächliche Diensthunde vorbehalten sein. Tierschutzminister Rauch war hier sehr deutlich in seiner Formulierung und sagte folgendes:
„Diese Art der Ausbildung hat in der privaten Hundehaltung absolut nichts verloren. Andere, unproblematische Hundesport-Disziplinen bleiben von der Verschärfung unberührt."“
Petition soll mobilisieren
Die Schutzhunde-Lobby versucht derzeit auch gegen das geplante Verbot der Beißabrichtung für Privatpersonen mit einer Petition gegen den Tierschutzminister zu mobilisieren, die aber von der Pfotenhilfe als unseriös entlarvt wurde, weil sie ebenfalls fälschlich jeglichen Hundesport als bedroht darstellt.
Zudem geht es um eine nationale Gesetzesänderung, aber es wird von Anfang an massiv international um Unterstützer geworben. Außerdem kann eine Person mit ein und der selben E-Mail-Adresse und Namen so oft unterzeichnen, wie sie will, was auch eifrig umgesetzt wird. Man rühmt sich aber trotzdem, dass man schon mehrere zehntausend Unterschriften gesammelt habe. Eine Testperson hat kürzlich erfolgreich zehnmal hintereinander mit der selben E-Mail-Adresse und Namen unterzeichnet.
„Die meisten Hundehalter sehen ihre Tiere als schützenswerte Familienmitglieder, von denen man jegliche Gefahr abwendet und sie sicher keinem Bedrohungsszenario aussetzt, wie es bei der Schutzhundeausbildung der Fall ist.“
Tierschutz oder nicht?
Die Pfotenhilfe beurteilt die Schutzhundeausbildung als das Gegenteil von Tierschutz- und Tierheimarbeit. Stadler: "Hunde werden bei uns liebevoll erzogen und geführt und lernen, Stress positiv abzubauen und nicht, indem man Menschen hysterisch und aggressiv anbellt oder sogar beißt. Hunde sollen zu alltagstauglichen und damit vermittelbaren Gefährten werden und nicht zu frustrierten Stressbeißern. Das oberste Ziel sind friedliche Begegnungen und möglichst stressfreie Situationen mit Menschen und anderen Hunden im Alltag. Die meisten Hundehalter sehen ihre Tiere als schützenswerte Familienmitglieder, von denen man jegliche Gefahr abwendet und sie sicher keinem Bedrohungsszenario aussetzt, wie es bei der Schutzhundeausbildung der Fall ist."