Niederösterreich

Tierschützer sollte über fünf Monate auf MRT warten

Einen Termin für eine Magnetresonanz-Tomographie (MRT) bekommt man im Weinviertel nicht so schnell. Seit Jahren kämpft man für ein weiteres Gerät.

Isabella Nittner
Im Weinviertel sind MRT-Standorte mit Kassenvertrag rar, es kommt zu langen Wartezeiten.
Im Weinviertel sind MRT-Standorte mit Kassenvertrag rar, es kommt zu langen Wartezeiten.
Getty Images

Äußerst unzufrieden mit der Anzahl an gesundheitlichen Einrichtungen, in denen man eine Magnetresonanz-Tomographie auf Kassenkosten machen kann, ist man im Weinviertel. Zwei Geräte stehen in der Region zur Verfügung. Sie befinden sich in Gänserndorf und Stockerau. Seit 2016 kämpfen die Radiologinnen Silke Nowatschek, Elfriede Linhart sowie allen voran der ÖVP-Altbürgermeister von Mistelbach, Alfred Weidlich, um einen weiteren kassengeförderten Standort. 8.000 Unterschriften wurden bisher dafür gesammelt.

Vertrag war befristet

Doch geschehen ist wenig, nach wie vor gibt es keine Lösung. Wobei: Ganz stimmt das nicht. Man einigte sich darauf, das MRT im Landesklinikum Mistelbach auch für ambulante Patienten (im Fachterminus "extramural") zugänglich zu machen, weil stationäre Aufnahmen sowie Notfälle ("intramural") aber priorisiert werden, war die Anzahl an Terminvergaben eher klein.

Otto Vogl-Proschinger, selbst Mistelbacher und in NÖ kein Unbekannter, stand er doch jahrelang dem Tierheim Dechanthof als Präsident vor, wandte sich deshalb Anfang des Jahres als Privatperson in einem offenen Brief an ÖGK sowie NÖGUS und bat um einen MRT-Kassenvertrag für die Radiologinnen Linhart und Nowatschek, um die Unterversorgung in Mistelbach in den Griff zu bekommen.

Zur Kompromiss-Lösung, das MRT im LK Mistelbach für ambulante Patienten zu nutzen, meinte er in dem Schreiben: "Die Regelung wirkt zum Leidwesen aller nicht wie gewünscht. Es sind nur wenige ambulante MRT-Untersuchungen in der Landesklinik möglich, Termine gibt es frühestens im Mai, Termine im Juni werden auch schon vergeben. Das ist nicht patientenorientiert."

Mann zahlte privat

Nur drei Monate später, im April 2023, wurde er selbst zum Leidensgenossen und brauchte einen MRT-Termin. Doch im Spital in Mistelbach war man bis zum Auslaufen des Vertrags mit der ÖGK am 30. Juni bereits ausgebucht. Es wurden also keine Termine mehr vergeben.

Mittlerweile ist die Vertragsverlängerung für das Pilotprojekt durch, Vogl-Proschinger bekam nun doch noch einen Terminvorschlag: Am 25. September könne er sich in die Röhre legen. Wartezeit also insgesamt 5,5 Monate für eine Magnetresonanz-Tomographie.

Der Mistelbacher lehnte allerdings dankend ab: Er entschied sich für den rascheren – und wohl gesundheitlich vernünftigeren – Weg, zahlte privat und hatte bereits im April seine MRT-Bilder in Händen.

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