Österreich

Tierschützer in Rage: Jäger wollen Greifvögel schieß...

Heftige Kritik von WWF und BirdLife am nö. Jagdverband: Grund ist ein aktueller Newsletter, darin wird der Abschuss von Greifvögeln gefordert.

Heute Redaktion
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Der Jagdverband will offenbar mittelfristig auf Greifvögel schießen dürfen.
Der Jagdverband will offenbar mittelfristig auf Greifvögel schießen dürfen.
Bild: iStock, R. Katzinger

"Der Abschuss bedrohter Tierarten kommt anscheinend wieder in Mode, nachdem offen gegen Wolf, Fischotter und Co – allesamt gefahrdete Arten – gezielt Stimmung gemacht wird. Nun sind die Greifvogel an der Reihe", ist Arno Aschauer, Teamleiter Artenschutz bei WWF Osterreich entsetzt.

Grund für die Aufregung ist ein Newsletter des nö. Jagdverbands. Darin werde die mittelfristige Jagderlaubnis auf Greifvögel gefordert, weil diese für den Rückgang an Niederwild (Rehe, Hasen, Füchse etc.) verantwortlich seien. Europaweit sind aber alle Greifvogelarten unter Schutz gestellt.

Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Osterreich: "Es hat den Anschein, als ob der NO Landesjagdverband daran arbeitet, Greifvogel in Zukunft als vermeintliche Jagdkonkurrenten ausschalten zu wollen. Das konnen wir nicht akzeptieren!"

Bekenntnis gefordert

BirdLife und WWF forderten deshalb ein Bekenntnis vom Landesjagdverband zum Greifvogelschutz. Daraufhin nahm Niederösterreichs oberster Jäger, Josef Pröll, gegenüber dem ORF NÖ Stellung. Es könne keine Rede davon sein, dass man den Greifvogelschutz in Frage stelle, man könne Abschüsse aber nicht ausschließen, wenn sich die Situation verschärfe, so Pröll.

Wörtlich heißt es in der Jagdverbandaussendung vom 9. November, die "Heute" vorliegt: "Mittelfristig fordern wir eine zusätzliche Prädatoren Kontrolle durch eine sinnvolle und wissensbasierte Greifvogelbejagung, um dieses aus dem Ruder gelaufene Gleichgewicht zwischen Beutegreifer und Beutetiere wieder herzustellen. Einzelne Greifvogel Arten haben in ihrer Rolle als Kulturfolger zu einer Verarmung der Brutvogelarten gefuhrt und sind im Begriff, der Vielfalt und dem Artenschutz kontraproduktiv entgegen zu wirken." (min)