Österreich

Tierschützer: Pferde-Polizei ist "Tierquälerei"

Der FPÖ-Wunsch, in Wien eine berittene Polizei einzuführen, stößt auf viel Gegenwind. Auch die Tierschützer sind strikt dagegen.

Heute Redaktion
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Die Zusage, den Vorschlag "wohlwollend" prüfen zu wollen, hat in der einige Jahre alten Debatte rund um eine berittene Polizei in Wien wieder Staub aufgewirbelt. Die FPÖ will das schon lange. Jetzt, da ein Parteikollege Innenminister ist, soll eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt werden.

Tierschützer strikt dagegen

Am Montag meldeten sich die Tierschützer des Vereins PFOTENHILFE zu Wort. Sie sprechen sich vehement gegen die Nutzung von Pferden, besonders in einer Großstadt wie Wien, aus. "Wenn Fiaker ein tierschutzrelevantes Problem sind, dann sind es Pferde im Polizeieinsatz erst recht", heißt es in einer Aussendung. Von der FPÖ sind die Tierschützer enttäuscht, hätten sie sich doch immer als tierfreundlich dargestellt und auch gegen die Fiaker ausgesprochen.

"Pferde sind Fluchttiere, die schon durch kleinste Unregelmäßigkeiten beunruhigt sind und bei Lärm und plötzlich auftauchenden Hindernisse schnell einmal durchgehen und sich selbst und andere schwer verletzen können", sagt Johanna Stadler, Geschäftsführerin der PFOTENHILFE.

Pferde bei Demos ungeeignet

Beim Einsatz von Pferden bei Demonstrationen müsse man nur nach München schauen, um ein Negativbeispiel erleben zu können. Die Polizeipferde dort wären in solchen Situationen schweißüberströmt gewesen und hätten kaum gebändigt werden können. Man denke an Trillerpfeifen, Megaphone, Sprechchöre und auch Banner, die Pferde hochnervös machen würden.

Training ist Tierquälerei

Das Training, das die Pferde für einen solchen Einsatz durchlaufen müssten, bezeichnet Stadler als "tierquälerisch". "Da wird natürlich auch direkt neben den Ohren geschossen, bis sich das arme Tier daran "gewöhnt" - und das kann dauern." Sie fordert: "Pferde gehören generell raus aus der Stadt, auf die Wiese."

Gegenwind aus allen Richtungen

Zuvor kam schon Kritik aus der Politik auf. Die SPÖ steht dem Vorschlag ablehenend gegenüber, die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) nennt das ganze eine