Österreich

Tierschützer sehen Vögel in Burgruine bedroht

Vergitterte Schießscharten der Burgruine Arbesbach würden den Lebensraum der Bergdohle bedrohen, kritisiert der WTV. Er will Anzeige erstatten.

Heute Redaktion
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Die Burgruine in Arbesbach.
Die Burgruine in Arbesbach.
Bild: picturedesk.com

Der Wiener Tierschutzverein (WTV) mit Sitz in Vösendorf hat am Mittwoch auf ein "kleines Artenschutz-Drama" im Waldviertel verwiesen. Demnach seien die Schießscharten der Burgruine Arbesbach (Zwettl) vergittert worden, was den Lebensraum der Bergdohle, einer gefährdeten Vogelart, beeinträchtige.

Laut WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic würden die Tiere seit vielen Jahren dort nisten. Sie hätten in den Schießscharten der Anlage bisher hervorragende Brutbedingungen vorgefunden. Durch das Vergittern könnten sie nun nicht mehr zu ihren Brutstätten gelangen.

"Bergdohlen brauchen Nischen in Ruinen oder Felsen, um ihre Jungen aufzuziehen. Diese Nischen zu vergittern ist rechtswidrig, grausam und eines Landes, das angeblich auf seine Natur und auf Fauna und Flora achtet, unwürdig", so Petrovic. Die Gitter in Arbesbach müssten daher sofort beseitigt werden. "Der WTV wird überdies Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstatten", kündigte die Präsidentin an.

Dem Bürgermeister von Arbesbach, Alfred Hennerbichler (VP), sei die Problematik nicht bekannt. "Das höre ich zum ersten Mal", so Hennerbichler gegenüber "Heute". Ihm seien auch keine baulichen Veränderungen an der Burgruine bekannt: "Einzig ein Sender wurde kürzlich einmal angebracht." Die Burgruine stehe im Eigentum der Forstverwaltung, gepachtet vom Verschönerungsverein.

Erst vor einigen Tagen hatte es große Aufregung in NÖ um Vögel gegeben: In Dürnkrut (Gänserndorf) wurde mit dem Abriss des alten Bahnhofs begonnen, obwohl dort geschützte Schwalben nisteten ("Heute" berichtete). (wes)