Österreich

Tierschutzverein: „So schlimm wie noch nie“

Heute Redaktion
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Nach den jüngsten Biss-Attacken: Rottweiler und Co. werden immer häufiger einfach ausgesetzt. Besonders schlimm: Ein toter Staffordshire Terrier wurde bei Krems von der Donau ans Ufer gespült.

„Wir haben überhaupt keine Nachfrage. So tot wie jetzt war es noch nie im Tierheim“, so Sabine Drechsler vom Klosterneuburger Tierschutzverein nach den jüngsten Kampfhund-Attacken. Zuletzt wurde der mit acht Monaten ausgesetzte Rottweiler „Nelli“ aufgenommen. „Es ist wirklich schlimm. Wir bekommen viele Anrufe von Leuten, die überlegen, ihre ,Kampfhunde’ abzugeben. Teils, weil sie überfordert sind, aber auch, weil sie in der Nachbarschaft nicht akzeptiert werden“, schildert Drechsler.

Negativer Höhepunkt: ein Staffordshire Terrier, der vor den Augen einer Kremser Hundehalterin tot an das Ufer der Donau gespült wurde.

Kein Wunder, dass in den Tierheimen „Alarmstufe Rot“ herrscht – und Diskussionen entfacht werden, um das Risiko künftiger Attacken, aber auch das Leid unschuldiger Tiere zu minimieren.

Ein Dorn im Auge ist Erwin Schlosser vom gleichnamigen Tierheim in Gastern (Waidhofen/Thaya) das Importieren von Hunden aus Tschechien oder Ungarn: „Das Internet geht über mit solchen Tieren. Die Welpen sind meist psychisch angeschlagen, den Verkäufern geht es nur um den Profit. Das gehört verboten.“

Nina Zinn-Zinnenburg, Obfrau des Kremser Tierheims, fordert eine Kastrationspflicht für Kampfhunde. „Es werden zu viele Tiere angeboten, der Großteil von ungeeigneten Züchtern.“ Bei Einhaltung sollen Besitzer Vorteile, wie eine Ermäßigung bei der Hundesteuer, erhalten.

Thomas Werth