Österreich

Tierschutzverein: Brauchen mehr Geld!

Heute Redaktion
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Der Wiener Tierschutzverein hat am Montag seine Forderung nach einer "Anpassung" des Leistungsvertrages mit der Stadt bekräftigt. Derzeit überweist die Stadt 750.000 Euro pro Jahr. Die Kosten würden sich aber auf rund 5 Mio. Euro pro Jahr belaufen. Zusätzlich sei das Haus "knallvoll".

Der bekräftigt. Derzeit überweist die Stadt 750.000 Euro pro Jahr. Die Kosten würden sich aber auf rund 5 Mio. Euro pro Jahr belaufen. Zusätzlich sei das Haus "knallvoll".

"Ja, wir wollen mehr Geld", sagte Vereinspräsidentin Madeleine Petrovic in einer Pressekonferenz. Einen Betrag wolle sie - angesichts der Verhandlungen mit dem Rathaus - nicht nennen. Der Tierschutzverein hat zuletzt den Vertrag mit der Stadt gekündigt, mit dem geregelt ist, wie viel die Gemeinde dem WTV zahlt, damit dieser entlaufene oder beschlagnahmte Tiere aufnimmt bzw. weitervermittelt.

Derzeit überweist die Stadt 750.000 Euro pro Jahr, berichtete Petrovic. Die Kosten würden sich insgesamt auf rund 5 Mio. Euro pro Jahr belaufen. Inzwischen habe sich die Verweildauer der Tiere im Vösendorfer Tierschutzhaus, das vom WTV betrieben wird, erhöht. Das hat laut Petrovic vor allem zwei Gründe: Zum einen würden immer mehr kranke Tiere importiert, die nicht leicht vermittelt werden könnten. Und auch der Hundeführschein (für sogenannte Kampfhunde, Anm.) habe dafür gesorgt, dass diese kaum mehr neue Besitzer finden würden.

"Wir sind randvoll"

Der . Wobei Petrovic aber betonte: Einstellen wolle man die Aufnahme von Fundtieren oder beschlagnahmten Tieren nicht. Auch wenn das Haus - gerade derzeit in der Urlaubszeit - an die Grenzen seiner Kapazitäten stoße: "Wir sind im Moment randvoll." 1.800 Tiere sind in Vösendorf untergebracht, vor allem Hunde und Katzen, aber auch einige Exoten. Erst vor drei Tagen sei eine Baby-Boa-Constrictor gefunden worden. Kritik, dass der Verein sich auch um solche Arten kümmert, wies sie zurück: "Wohin sollen die denn sonst?"

Bauzustand verschlechtert sich

Auch Pläne für eine Übersiedelung und einen Neubau gibt es. Denn das Haus befindet sich am Gelände einer ehemaligen Raffinerie. Die nicht beseitigte Altlast ist überall präsent: Teer quillt aus dem Boden, Mauern sind sichtlich beschädigt. Der Bauzustand des Tierschutzhauses verschlechtere sich derzeit "rapide", wie Petrovic beklagte.

Auch in diesem Zusammenhang befindet man sich in Gesprächen mit der Stadt, die auch bereits ein neues Grundstück (ebenfalls in Vösendorf, Anm.) angeboten hat. Der WTV zeigt sich davon aber wenig begeistert - da dort Wohnhäuser sehr nahe liegen würden, wie die Vereinspräsidentin berichtete. Eine Sanierung der derzeitigen Liegenschaft kommt laut Petrovic nicht infrage. Die Kosten dafür seien zu hoch. Die Beseitigung der giftigen Altlast würde laut derzeitigen Schätzungen 100 Mio. Euro kosten.

Dass die Stadt eine eigene Tierschutzeinrichtung - das "TierQuarTier" - baut, stört die Chefin des Tierschutzvereins nicht, wie sie erklärte: "Zwei Tierheime für Wien sind sicher nicht zu viel." Das Quartier soll 2015 in der Donaustadt eröffnet werden.