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"Tiger King": Warum alle über die Serie sprechen

Die Netflix-Doku traf bei den Zuschauern voll ins Schwarze. Aber was sind die Gründe für den überraschenden Erfolg von Vokuhila und Raubkatzen?

Heute Redaktion
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Seit 20. März ist die True-Crime-Dokumentation "Großkatzen und ihre Raubtiere" auf Netflix abrufbar. Im Zentrum der siebenteiligen Reportage (Originaltitel: "Tiger King: Murder, Mayhem and Madness") steht der exzentrische Privatzoo-Besitzer und Tiger-Fanatiker Joseph Maldonado Passage (57), der nicht nur "Joe Exotic" genannt wird.

Fünf Jahre lang haben die Filmemacher Eric Goode und Rebecca Chaiklin an der Doku gearbeitet und dem Streaming-Riesen in kürzester Zeit einen Hit beschert. Aber worum geht es eigentlich?

Joe Exotic herrscht über sein Tiger-Königreich

Joe Exotic betreibt einen Tierpark mit über 200 wilden Tieren, darunter Affen, Reptilien und Alligatoren. Aber sein ganzer Stolz sind Wildkatzen, weshalb er auch den Spitznamen "Tiger King" trägt. Joe liebt es, sich selbst zu inszenieren, herrscht über sein Königreich und beschäftigt viele Angestellte, von denen die meisten - wie er selbst - eine kriminelle Vergangenheit haben. Darüber hinaus lebt er offen seine Homosexualität, bezeichnet sich selbst gerne als "schwuler Cowboy" und hat gleich mehrere Ehemänner.

Dass er sich bei der Haltung seiner Tiere und bei der Betreibung des Zoos haarscharf am Rande des Gesetzes bewegt, ist aber nur der Gipfel eines Eisbergs, unter dem sich der absolute Wahnsinn versteckt.

Vokuhila-Cowboy heuert Auftragsmörder an

Die härteste Kritikerin des exzentrischen Vokuhila-Trägers ist die Tierschutz-Aktivistin Carole Beskin, mit der Joe regelmäßig aneinander gerät. Beskin, die in ihrem eigenen Auffanglager knapp ein Dutzend Tiger hält, möchte den Streichelzoo des "Tiger King" dicht machen. Ihren eigenen Tierpark hat sie von ihrem verstorbenen Mann geerbt – einem Millionär, der aus ungeklärten Gründen ums Leben kam, als er sich von Carole scheiden lassen wollte.

Genug Futter für Joe, seinen Krieg gegen Carole ins Internet zu verlagern, sie öffentlich des Mordes an ihrem Mann zu beschuldigen und die abstrusesten Videos durch das Netz zu schicken. Der Streit der beiden geht sogar so weit, dass ein Auftragskiller engagiert wird, um Carole aus dem Weg zu räumen.

Mittlerweile sitzt Joe Exotic im Gefängnis. Wegen Tierquälerei, illegalem Handel mit Tigern und zweifacher Anstiftung zum Mord hat man den durchgeknallten Wildkatzen-Cowboy zu 22 Jahren Haft verurteilt. Aber sogar hinter Gittern hat sich der "Tiger King" bei den Filmemachern bedankt: Dank ihrer Serie sei er am Ende doch berühmt geworden.

"Großkatzen und ihre Raubtiere" ist auf Netflix verfügbar.

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