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TikTok gibt zu, Schwulen-Hashtags zu verbergen

In mindestens acht Ländern hat TikTok gewisse Schlagwörter der LGBTQ+-Community bewusst verstecken lassen.

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TikTok steht in der Kritik.
TikTok steht in der Kritik.
picturedesk.com

Gemunkelt wird es schon länger, nun scheinen Beweise aufgetaucht zu sein, dass TikTok gewisse Hashtags, die die LGBTQ+-Community benutzt, bewusst zensiert hat. Dies berichtet das Australian Strategic Policy Institute. Laut einem neuen Bericht soll TikTok solche Hashtags in mindestens acht verschiedenen Sprachen und Ländern absichtlich verstecken, darunter Russland, Bosnien und Jordanien.

Zu den Hashtags, die verborgen werden, gehören beispielsweise Wörter auf Russisch oder Arabisch. So werde #GayArab, #ягей ("Ich bin schwul" auf Russisch) und das Wort "Transgender" auf Arabisch versteckt. TikTok sperrt diese Hashtags allerdings nicht vollends, sondern unterzieht sie einem sogenannten "Shadowban". Das bedeutet, dass Posts mit diesen Hashtags zwar verfasst und gepostet werden können, in der App werden sie aber schlicht nicht angezeigt und können auch über die Suche nicht gefunden werden.

Lokale Gesetze

TikTok gibt gegenüber dem Australian Strategic Policy Institute an, dass die Hashtags aufgrund von lokalen Gesetzen unterdrückt werden müssen. In Russland gebe es beispielsweise ein generelles Verbot für "Propaganda für nicht traditionelle sexuelle Beziehungen", wie "Stern.de" berichtet. Das erklärt allerdings nicht, wieso die betroffenen Hashtags auch außerhalb dieser Länder gesperrt werden.

Auch dazu hat sich TikTok geäußert. Laut dem Unternehmen würden einige dieser Schlagwörter vor allem für die Suche nach pornografischen Inhalten verwendet, weshalb man sich dazu entschlossen habe, sie zu verbergen. Tatsächlich sei TikTok aber bei einigen der betroffenen Hashtags ein Fehler unterlaufen. Die Sperre werde außerhalb der Länder, in welchen sie verborgen werden müssen, wieder aufgehoben.

Auch andere Hashtags betroffen

Die LGBTQ+-Gruppierung Stonewall hat TikTok für die Sperrung der Hashtags scharf kritisiert. Social-Media-Plattformen seien gerade für Menschen, die in Ländern leben, in welchen sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechteridentität verfolgt werden, äußerst wichtig. "Wir verstehen natürlich, dass lokale Gesetze die Restriktionen der Plattform beeinflussen können. Es ist aber wichtig, dass TikTok hält, was es versprochen hat, als es sich als Verbündeter der LGBTQ+-Community bezeichnet hat", so der Stonewall-Vorsitzende Robbie de Santos zur BBC.

Laut dem Australian Strategic Policy Institute sind aber auch andere Hashtags plötzlich von TikTok verschwunden. So sei beispielsweise das Schlagwort #acab ("all cops are bastards") zweimal für längere Zeit nicht mehr auffindbar gewesen. Der Hashtag wurde vor allem im Zusammenhang mit der "Black Lives Matter"- Bewegung vermehrt benutzt. Bei diesem Verschwinden soll es sich laut TikTok allerdings um einen technischen Fehler gehandelt haben.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com
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