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TikTok wirft Pornostars und Nackt-Models raus

Von einem Tag auf den anderen gelöscht: Die TikTok-Profile vieler Sexarbeiterinnen wurden in den vergangenen Wochen ohne Vorwarnung gesperrt.

Heute Redaktion
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Spärlich bekleidete Frauen sind bei TikTok nicht gerne gesehen.
Spärlich bekleidete Frauen sind bei TikTok nicht gerne gesehen.
Unsplash

Auf TikTok wurden in den letzten Wochen auffallend viele Profile gelöscht, die von Sexarbeiterinnen oder Onlyfans-Stars betrieben wurden. Das berichtet "Rolling Stone". Gleich sechs verschiedene Sexarbeiterinnen erzählen dem Magazin, wie sie sich im November in ihr TikTok-Profil einloggen wollten, nur um festzustellen, dass es ohne Warnung gelöscht worden war.

Einer dieser Stars ist Ally Hardesty. Auf Onlyfans postet die Influencerin häufig explizite Inhalte, auf TikTok habe sie aber stets darauf geachtet, dass ihre Videoclips jugendfreundlich seien, so Hardesty zu "Rolling Stone". "Ich habe immer extra alle Inhalte, in welchen ich Lingerie oder nur knappe Kleidung trage, nicht auf TikTok gepostet." Dort sei sie vor allem in ihren Sweatpants und Pyjamas zu sehen gewesen.

Eines Tages habe sie sich aber plötzlich nicht mehr in ihren TikTok-Account, dem zu diesem Zeitpunkt 40.000 Personen folgten, einloggen können. Zuvor war keines ihrer Videos jemals aufgrund dessen Inhalts gelöscht worden. "Ich bekam keine wirkliche Erklärung. Mir wurde nur gesagt, dass ich meinen Account nicht zurückbekommen kann, weil ich die Richtlinien verletzt hätte", so der Star. Als sie jedoch weiter nachgeforscht habe, sei ihr erklärt worden, dass ihr Profil aufgrund von Verstößen gegen die Nacktheitsregel und wegen sexueller Aktivitäten gelöscht worden sei.

Neue Richtlinien

Ähnlich wie Hardesty erging es auch anderen Influencern. Mittlerweile ist das Vorgehen unter dem Namen "TikTok-Säuberung" bekannt. Wie es scheint, ist es kurz vor der Einführung der neuen TikTok-Richtlinien zu dieser "Säuberung" gekommen. Diese wurden erst vor kurzem überarbeitet und ausgeweitet. Laut diesen neuen Richtlinien ist es Usern untersagt, nackte oder sexuell explizite Inhalte auf der Website zu teilen.

Außerdem ist das Anpreisen von Sexarbeit auf der Plattform verboten. Dazu gehört laut den Richtlinien "das Anbieten oder Anfragen von sexuellen Partnern, explizite sexuelle Chats oder Bilder, sexuelle Services, sexueller Premium-Content und Sexcamming". Ein TikTok-Sprecher bestätigt gegenüber "Rolling Stone" außerdem, dass es nicht erlaubt sei, User aus der TikTok-App in eine andere Anwendung weiterzuleiten. Dazu gehöre beispielsweise die Anpreisung von Onlyfans-Profilen.

"Sehr enttäuschend"

Diese Guidelines scheinen sich auch auf lehrreiche Inhalte zu beziehen. So wurde beispielsweise der Account der im Internet als Dominatrix bekannten Goddess Ambrosia gesperrt. "Ich nutzte TikTok hauptsächlich dazu, meine rund 185.000 Follower über Sexarbeit zu unterrichten, und habe damit nur versucht, die Stigmatisierung der Industrie zu verringern." Zu diesem Zweck habe sie auch neuen Sexarbeiterinnnen und Sexarbeitern Tipps und Tricks verraten. Außerdem habe sie auf ihrem Profil einen Link zu ihrem Onlyfans-Account gezeigt.

Nun zeigen sich die Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen der Plattform besorgt, denn ihre Zukunft scheint auf einmal ungewiss. Die Einführung der neuen Richtlinien könnte für sie das Ende ihrer TikTok-Karriere und einen Einbruch in ihrer Karriere generell bedeuten. "Es ist sehr enttäuschend, dass TikTok unsere Accounts einfach so gelöscht hat wegen Dingen, die wir außerhalb dieser Plattform tun, die nichts mit TikTok zu tun haben", sagt Hardesty. Befürchtet wird außerdem, dass dies als Exempel für andere Plattformen wie etwa Instagram gelten könnte.

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