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Timoschenko in Straflager verlegt

Heute Redaktion
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Bild: Sergei Chuzavkov/AP

Die zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilte Ex-Regierungschefin der Ukraine, Julia Timoschenko, ist aus dem Untersuchungsgefängnis in eine Strafanstalt rund 500 Kilometer östlich von Kiew verlegt worden. Timoschenko sei aus der Hauptstadt in ein Gefängnis in der Region Charkiw gebracht worden, teilten die ukrainischen Justizbehörden am Freitag mit.

Mit ihrer Verlegung wird eine baldige Freilassung der 51-Jährigen wohl immer unwahrscheinlicher. Die Europäische Union hatte gegen die Verurteilung Timoschenkos wegen Amtsmissbrauchs protestiert und das bezeichnet. Timoschenko gilt als härteste Widersacherin des ukrainischen Staatschefs Viktor Janukowitsch, der sie bei der Präsidenten-Stichwahl im Februar 2010 knapp geschlagen hatte.

Timoschenko war eine der Galionsfiguren der "Orangen Revolution" Ende 2004. Ein anlässlich des Volksaufstands eingeführter Feiertag wurde am Freitag per Dekret von Janukowitsch wieder abgeschafft.

Berufung scheiterte

Nach Angaben ihres Anwalts leidet die seit Anfang August inhaftierte Timoschenko , die sie am Laufen hindern. Die Justizbehörden erklärten hingegen, eine medizinische Untersuchung habe ergeben, dass die Politikerin in der körperlichen Verfassung sei, in ein anderes Gefängnis verlegt zu werden.

Timoschenko war für schuldig befunden worden, als Ministerpräsidentin 2009 unrechtmäßig und zum Schaden ihres Landes einen Gasliefervertrag mit Russland durchgesetzt zu haben. Vor einer Woche war Timoschenko mit einer Berufung gegen das Urteil gescheitert.

(APA/ red)