Österreich
Tipp aus Tirol führte Ermittler auf Nazi-Spur – Razzia!
Am Mittwoch stürmten Uniformierte die Wohnung eines 59-Jährigen. Er soll hunderte Hetznachrichten auf Telegram verfasst haben. Der Tipp kam aus Tirol.
Am Mittwoch überrumpelten schwer bewaffnete Beamte einen Deutschen in seinen eigenen vier Wänden. Um 6 Uhr früh drangen die Polizisten in die Rosenheimer (D) Wohnung ein, konfiszierten Datenträger und Computer. Diese werden nun ausgewertet. Der Verdächtige (59) zeigte sich geständig. Er soll hunderte Hetznachrichten mit antisemitischem Inhalt und Nazi-Parolen auf "Telegram" verbreitet haben.
Verschwörungstheorien und Holocaust-Leugnung
Er soll zugegeben haben, der Betreiber einer Gruppe mit mehr als 800 Mitgliedern zu sein. Seit Jänner 2021 sollen dort volksverhetzende Nachrichten gepostet worden sein. Auch wilde Verschwörungstheorien rund um Corona und Holocaust-Leugnung wären veröffentlicht worden. Laut "Bild" soll in den Chats sogar zur "Jagd auf das obere Verbrechersystem und dessen Säuberung" aufgerufen worden sein.
Österreichische Ermittler fassten die Messenger-Plattform des Mannes früh ins Auge. Im März 2021 kontaktierte das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Tirol die Kollegen in Bayern. Nach monatelangen Ermittlungen kam es am Mittwoch schlussendlich zum Zugriff.
Der 59-Jähriger wurde wegen Volksverhetzung in 45 Fällen sowie wegen versuchter Nötigung in zwei Fällen angezeigt, befindet sich nach seiner Festnahme jedoch wieder auf freiem Fuß. "Der Verfassungsschutz geht konsequent gegen jede Form von Antisemitismus vor", sagte Innenminister Gerhard Karner zur "Kronen Zeitung". Der VP-Politiker lobte die gute Zusammenarbeit der Ermittler über die Ländergrenzen hinaus.
