Niederösterreich

Tippfehler im Antrag: Corona-Hilfe abgelehnt

Friseurin Ramona (43) und Veranstalter Franz (31) haben eines gemeinsam: Sie sind verzweifelt. Seit Wochen kommt die "unbürokratische" Hilfe aus den Corona-Hilfsfonds bei ihnen einfach nicht an. Im Gegenteil: Ihr Antrag wurde abgelehnt.

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"Ich habe bei der Wirtschafskammer mindestens 20 Mal angerufen und gefragt, ob sie noch etwas brauchen." erzählt Ramona aus dem Bezirk Baden. "Jedes mal hat es geheißen: Alles O.K. Trotzdem wurde mein Antrag abgelehnt", ist Ramona außer sich.

Technische Schikanen

Und das kam so: Bei der Antragstellung ist es nur möglich ein Foto des Ausweises hochzuladen. Wenn man einen Personalausweis hat, muss man aber Vorder- und Rückseite hochladen. Dementsprechend muss man die beiden Bilder in einem Programm zu einem zusammenfügen. Ramona gelang das aber nicht, sie schickte nur die Vorderseite ab. "Ich bin Friseurin, ich bin froh wenn ich mein Handy bedienen kann. Wieso werden solche technischen Schikanen eingebaut?" ärgert sich Ramona.

Ausweisdatum falsch geschrieben

Ähnlich ist es Franz aus dem Bezirk Baden ergangen. Der Veranstalter lebt seit einem Monat von der Unterstütztung von Freunden und eigenem Ersparten. "Lange halte ich das nicht mehr durch", meint der 31-Jährige. Als Draufgabe wurde auch sein Antrag abgelehnt. Begründung: Ausweis abgelaufen. "Ich konnte es am Anfang gar nicht glauben, bei genauer Kontrolle, war ein Tippfehler die Ursache. Ein Tippfehler! Auf der Ausweiskopie steht das Datum doch eh' richtig. Was ist daran bitte unbürokratisch?", fragt sich Franz.

Die Leidensgeschichten von Unternehmern werden jeden Tag schlimmer. Wieso die Wirtschaftskammer bei kleineren Fehlern nicht einfach zur Verbesserung des Antrages aufruft, sondern gleich ablehnt, ist für viele völlig unverständlich.