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Tipps und Tricks für die heißen Tage

Heute Redaktion
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Die große Hitze und das große Stöhnen: Österreich schwitzt derzeit bei Temperaturen knapp unter 40 Grad. Die Sterblichkeit steigt, die Arbeitsleistung sinkt. Im Folgenden Wissenswertes rund um die heißen Tage:

Die große Hitze und das große Stöhnen: Österreich schwitzt derzeit bei heißen Temperaturen. Die Sterblichkeit steigt, die Arbeitsleistung sinkt. Im Folgenden Wissenswertes rund um die heißen Tage.

30 Grad in der Wohnung - was hilft?

"Besonders in Städten kühlen Wohngebäude durch die dichte Bebauung über Nacht nicht mehr ausreichend ab. Innentemperaturen von über 30 Grad Celsius am Tag können die Folge sein", so Gerhard Dell, Geschäftsführer des Oberösterreichischen Energiesparverbandes. Sehr hilfreich ist konsequente Verschattung - und diese sollte außen liegen. Denn während ein Vorhang oder eine Innenjalousie nur ein Viertel der Sonnenenergie abhält, blockt eine Außenjalousie drei Viertel ab.

Ausgiebig Lüften sollte man nur in den kühlen Morgenstunden oder in der Nacht, denn tagsüber gelangt die Hitze durch das geöffnete Fenster in die Wohnräume. Ist eine Wohnung erst einmal aufgeheizt, ist es schwer, die Lufttemperatur wieder zu senken. Ein Gefühl von "kühler" lässt sich durch Luftbewegung schaffen: Decken-, Raum-, Tischventilator lassen die empfundene Temperatur um einige Grad sinken.

Gibt es kühlende Nahrungsmittel? Ist Schweinsbraten erlaubt?

Beim Essen solle man fette, schwere und besonders scharf gewürzte Speisen meiden und vor allem auf leichte und kühlende Nahrungsmittel wie Ananas, Orangen, Wassermelonen oder auch Rettich, Radieschen oder Gurken zurückgreifen.

Kühlt Bier wirklich?

Nein. Auf das vermeintlich kühlende Bier im Gastgarten sollte verzichtet werden. Sowohl Alkohol als auch Zigaretten führen zu einer erhöhten Schweißproduktion.

 Wie schütze ich Haustiere? 

Hund, Katze, Hamster & Co. können sich im Gegensatz zum Menschen nicht durch Schwitzen abkühlen - sie dürfen also auf keinen Fall direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Ein schattiger und kühler Ort ist zu bevorzugen. Und wie beim Mensch ist auch beim Tier eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr überlebenswichtig - der Wassernapf soll daher immer gefüllt sein.

Laut ARBÖ kann sich das Innere eines geparkten Fahrzeugs rasch bis zu über 70 Grad aufheizen. "Wer keinen der begehrten Parkplätze im Schatten ergattert und trotzdem erträglichere Temperaturen im Fahrgastraum haben möchte, sollte silberbeschichtete Matten auf der Außenseite der Windschutzscheibe anbringen", rät Gerhard Samek, Leiter der ÖAMTC-Pannenhilfe.

Prinzipiell sollten niemals Kinder und Tiere zurückgelassen werden, auch wenn man nur wenige Minuten wegzugehen plant. Kohlensäurehaltige Getränke, sensible elektronische Geräte, Medikamente, Kosmetika, Feuerzeuge, Reservetanks sowie Gaskartuschen und Spraydosen sollen laut ARBÖ unbedingt.

Lesen Sie auf Seite 2: Hitzefrei und Schweißbekämpfung

Gibt es bei Temperaturen ab 30 Grad "Hitzefrei"?

Nein. Auch wenn bei tropischen Temperaturen die Arbeitsleistung um 30 bis 70 Prozent gegenüber "normalen" Tagen absinkt, gibt es auch bei Temperaturen über 35 Grad kein Hitzefrei. Laut der Wiener Arbeiterkammer fehlt dafür die gesetzliche Grundlage. Der Arbeitgeber hat laut Arbeitsstättenverordnung dafür zu sorgen, dass in Räumen raumklimatische Verhältnisse herrschen, die dem menschlichen Organismus angemessen sind. Eine Obergrenze gibt es dafür ebenso wenig wie eine Verpflichtung, eine Klimaanlage zu installieren.

Sterben bei tropischer Hitze mehr Menschen?

Ja. In einer Studie des Instituts für Umwelthygiene der MedUni Wien, die im Jahr 2007 in der Wiener Klinischen Wochenschrift erschien, wurde belegt, dass im Hitzejahr 2003 allein in Wien rund 130 Menschen offenbar an den Folgen der hohen Temperaturen starben. Bei brütender Hitze erhöht sich die Mortalität um den Faktor 1,13, also um 13 Prozent.

Wer ist besonders gefährdet?

Klettert die Quecksilbersäule in größere Höhen, sind besonders älter Menschen über 65 Jahren und Frauen gefährdet. Weiters wurde eine um 55 Prozent erhöhte Sterblichkeit bei männlichen Säuglingen registriert. Besondere Vorsicht ist auch bei Menschen mit Herzkreislauf- oder Atemwegserkrankungen geboten.

Warum schwitzen Menschen?

Der Mensch verfügt über ein eigenes, sehr effektives Kühlsystem - die Schweißdrüsen. Ohne sie würde man den Sommer nicht überleben. Der Temperaturbereich, in dem unsere Stoffwechselvorgänge optimal funktionieren, ist nämlich ziemlich schmal. Melden die rund 30.000 Temperatursensoren in der Haut, dass es zu warm wird, beginnt die verstärkte Produktion von Schweiß. Verdunstet er auf der Haut, entzieht dieser Vorgang dem Körper Wärme.

Was tun gegen das ständige Schwitzen und gegen die hässlichen Schweißränder?

Mit ein paar Hausmittelchen lässt sich das Schwitzen zumindest ein wenig dämpfen. Experten empfehlen, über den Tag verteilt genug Wasser zu trinken - das kühlt auch von innen. Ratsam sind vor allem Mineralwasser mit hohem Gehalt an Natrium, Kalium oder Magnesium, damit wird der Mineralstoffverlust ausgeglichen. Aber auch verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte sind bei hohen Temperaturen förderlich. Auch die richtige Kleidung kann einen Unterschied machen. So soll auf zu enge Kleidung verzichtet und stattdessen luftdurchlässige Stoffe wie Baumwolle, Seide oder Viskose getragen werden.