Politik

Tirol soll jetzt Asylheim Traiskirchen entlasten

Heute Redaktion
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Chaos herrscht nach wie vor um die vereinbarte Aufteilung von Asylwerbern auf die Bundesländer: Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Niederösterreich) ist mit rund 1.100 Insassen heillos überfüllt. Dazu kommt, dass immer mehr Flüchtlinge aus Syrien kommen. Der Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler (SPÖ), fordert jetzt neue Erstaufnahmezentren. Tirol meldete am Freitag, dass man Asylwerber aus Traiskirchen aufnehmen wolle.

Chaos herrscht nach wie vor um die vereinbarte Aufteilung von Asylwerbern auf die Bundesländer: Das (Niederösterreich) ist mit rund 1.100 Insassen heillos überfüllt. Dazu kommt, dass immer mehr Flüchtlinge aus Syrien ins Land strömen. Der Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler (SPÖ), fordert jetzt neue Erstaufnahmezentren. Tirol meldete am Freitag, dass man Asylwerber aus Traiskirchen aufnehmen wolle.

Derzeit befinden sich in Traiskirchen mehr als doppelt so viele Asylanten wie zwischen Niederösterreich und Innenministerium vereinbart, wie der ORF berichtet. Babler fordert nun mehr Erstaufnahmezentren, damit es keine Massenlager wie Traiskirchen gibt. Flüchtlingsschutz sei eine Aufgabe des Staates. Dass dieser sie nicht wahrnehme, sei eine Schande, so Babler.


Fast in allen Bundesländern herrscht Nachholbedarf. Einzig Wien (über)erfüllt die Quotenvereinbarung mit 141 Prozent. Ebenfalls gut liegt das Burgenland mit 99 Prozent, Niederösterreich (dank Traiskirchen) mit 95 und Kärnten mit 93 Prozent. Nicht einmal jene 88-Prozent-Grenze, die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) den Ländern 2012 als Übergangsmarke gewährt hatte, wird von Vorarlberg (86), Salzburg (85) und den Schlusslichtern Tirol und Oberösterreich (je 84 Prozent) erreicht.

Tirol: Entlastung für Traiskirchen

In Tirol sollen jetzt 100 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Konkret funktioniert das so, dass ein Quartier in der Gemeinde Fieberbrunn von einer Landesunterbringung in eine Bundesbetreuungsanstalt umgewandelt wird. In dieser kommen schrittweise 100 derzeit in Traiskirchen untergebrachte Asylwerber unter. Dafür werden die derzeit in Fieberbrunn lebenden Flüchtlinge auf neue Quartiere in Tirol verteilt.

Absage für geplantes Quartier im Pongau

Das umstrittene Quartier für 40 Flüchtlinge in Eben im Pongau wird es doch nicht geben. Der Besitzer eines ehemaligen Gasthauses zog seinen Antrag an das Land Salzburg wieder zurück.

Syrien-Flüchtlinge erwartet

Für Mai werden aktuell rund 1.750 Asylanträge aus dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Syrien erwartet. Das ist eine Steigerung von 31 Prozent gegenüber dem April.