Österreich

Tiroler Klinikskandal weitet sich aus

Heute Redaktion
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Nach dem Tod der drei Jahre alten Azra in der Innsbrucker Kinderklinik werden immer mehr Details bekannt. Das Kind lag demnach bis zu 48 Stunden in Narkose. Warum sich die Untersuchung des Kleinkindes so lange verzögerte wird ermittelt. Auch die Staatsanwaltschaft hat sich eingeschaltet.



2000 Seiten umfasst die Krankenakte zum Fall der Dreijährigen. Und noch immer gäbe es offene Fragen, heißt es seitens des Krankenanstaltenbetreibers Tilak. Azra starb laut ersten Ermittlungen an einer seltenen Nebenwirkung des Narkotikums Propofol, einem Medikament, welches Kindern gar nicht verabreicht werden darf.

Jetzt wurde bekannt: Das Mädchen stand länger unter dem Einfluss von Propofol als bisher bekannt. Die Tilak spricht von 46 Stunden, die Tiroler Tageszeitung berichtet von 48 Stunden.

Das Mädchen war am 15. Oktober in das Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert worden, weil es beim Spielen Klebstoff verschluckt hatte. Von dort war das Kind aber umgehend an die Innsbrucker Klinik überwiesen worden. Noch am selben Tag wurde unter Narkose eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege vorgenommen.

Die Narkose selbst war laut der ärztlichen Direktorin "ohne Zwischenfälle" verlaufen. Das Kind wurde danach routinemäßig auf die Intensivstation verlegt und weiterbehandelt. Zu der Verschlechterung, die schließlich in ein Multiorganversagen des Kindes mündete, sei es schließlich rund drei Tage später gekommen.

Warum sich die Folgeuntersuchungen so lange verzögerten, ist unklar. "Hier müssen Stellungnahmen von drei Kliniken eingeholt werden und das dauert", sagte Tilak-Sprecher Johannes Schwamberger der TT.