Österreich

Tiroler Kripo zerschlägt rumänischen Zuhälterring

Heute Redaktion
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Das Landeskriminalamt Tirol ermittelt seit Ende 2014 im Großraum Innsbruck gegen eine mehrköpfige rumänische Zuhältergruppe. Die Männer stehen unter Verdacht, mehrere Delikte, insbesondere Menschenhandel, Zuhälterei, grenzüberschreitenden Prostitutionshandel und eine Vergewaltigung begangen zu haben.

Die kriminelle Vereinigung soll junge Frauen unter falschen Voraussetzungen von Rumänien nach Innsbruck gelockt haben, um sie hier gezielt der Prostitution zuzuführen. Der Transport der Mädchen - 10 bis 15 junge Frauen innerhalb der vergangenen Jahre - wurde von verschiedenen Mitgliedern der Bande durchgeführt.

Die Mädchen - meist aus ärmlichen Verhältnissen und mit wenig Bildung - wurden unter Vorspiegelung eines Liebesverhältnisses angeworben. Die Männer versprachen ihnen die Ehe, die Schaffung eines Eigenheimes und die Gründung einer Familie. Tatsächlich wurden sie an legale Bordelle vermittelt, die beiden Hauptverdächtigen organisierten auch Haus- und Hotelbesuche bei Freiern.

Kein Geld, kein Deutsch

Das verdiente Geld mussten die jungen Frauen an das Chef-Duo aushändigen. Zum Leben dürften ihnen nur wenige Euro geblieben sein. Nachdem sie obendrein nicht der deutschen Sprache mächtig waren, gerieten sie immer mehr in die Abhängigkeit von den Zuhältern.

Involviert war auch eine Reinigungsfirma in Innsbruck, die den Rumäninnen in einigen Fällen Lohn ausbezahlt haben, obwohl sie nie dort gearbeitet haben.

5 Razzien, 6 Festnahmen

Im Rahmen einer konzertieren Aktion (80 Beamte, darunter 18 Spezialkräfte der EKO-Cobra) wurden am Montag insgesamt sechs Mitglieder der Gruppe festgenommen, fünf Wohnungen und mehrere Autos durchsucht und acht Zeugen vernommen. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft wurden drei Pkw konfisziert sowie umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

 

Zwei Männer werden noch per Haftbefehl gesucht.