Moretti wettert über Kuh-Urteil: "Völliger Irrsinn"

Insgesamt 490.000 Euro soll ein Tiroler Landwirt den Hinterbliebenen einer 45-jährigen Deutschen zahlen, die am 28. Juli 2014 auf einer Alm im Stubaital von einer Kuhherde zu Tode getrampelt worden war. Der Bauer hat angekündigt gegen das erstinstanzliche Urteil berufen zu wollen, trotzdem schlägt die Entscheidung bereits jetzt hohe Wellen – "Heute.at" berichtete.

Während Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Rahmen des Ministerrats gesetzliche Nachschärfungen angekündigt hat, übte auch Schauspieler und Bergbauer Tobias Moretti, dessen 25 Kühe ebenfalls bald auf die Alm getrieben werden sollen, im Interview mit "Ö3" scharfe Kritik: "Das ist völliger Irrsinn!".

"Hat der nicht nachgedacht?"

"Das betrifft ja nicht nur die Bauern, sondern die ganze Gesellschaft", so Moretti über das "lebensferne" Urteil. "Es muss immer wer schuld sein bei uns." Für die Bauern gebe es jetzt nur mehr zwei Optionen: "Entweder ich lass' die Viecher nicht mehr auf die Alm, oder ich lass' die Menschen nicht mehr auf die Alm." Denn die Weidenflächen im Gebirge einzuzäunen, sei logistisch wie finanziell für die Bauern nicht möglich. "Völlig absurd", urteilt der TV-Star.

Es könne nicht sein, dass die "städtische Perspektive von so einem Richter das Land kollabieren" lasse und mit einem Akt die Jahrhunderte alte Praxis der Almnutzung ausheble. Nachsatz: "Hat der nicht nachgedacht, der Mensch?"

"Vergesst's den Hund"

Moretti hatte schon früher in Erklärvideos der Tiroler Landwirtschaftskammer über den richtigen Umgang mit Kühen auf der Alm informiert:

Darin empfiehlt der Schauspieler etwa Wanderern mit Hund, in Notsituationen die Leine loszulassen: "Vergesst's den Hund, der überlebt schon irgendwie. Wenn nicht, dann hat er halt Pech gehabt... aber das ist immer noch besser, als wenn ich selber hin bin, oder?"

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