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Tochter ermordete Bruder (3) - Mutter verzeiht ihr

Die 15-jährige Oliwia tötete ihren Bruder und sitzt nun siebeneinhalb Jahre wegen Mord. Ihre Mutter besuchte sie nun nach zwei Monaten zum ersten Mal.

David Slomo
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Die Mutter weinte beim Prozess.
Die Mutter weinte beim Prozess.
picturedesk

Oliwia sitzt in der Jugendvollzugsanstalt in Iserlohn, in Nordrhein-Westfalen. Über 120 Kilometer entfernt wohnt ihre Mutter. Zwei Stunden musste Agnieszka fahren, um zum Gefägnis zu kommen, damit sie ihre Tochter sehen kann. Acht Wochen nachdem sie verurteilt wurde. 

Der Fall sorgte im November 2019 für Entsetzen im deutschsprachigen Raum: Als ihr kleiner Halbbruder schlief, griff die 15-Jährige zu einem Messer und stach genau 28 Mal auf ihn ein. An der Wand schrieb sie mit Blut: "Hier hast du deinen Sohn". 

"Ich werde auf sie warten"

Im Prozess stellte sich heraus, dass Oliwia eifersüchtig auf den 3-Jährigen war. Sie soll ihn regelrecht gehasst haben, weil sie immer auf ihn aufpassen musste. Sie begann Ballerspiele zu zocken, googelte wie man Menschen tötet und kündigte den Mord sogar einer Freundin gegenüber an. 

Gegenüber "Bild" gab die Mutter nun ein Interview, nachdem sie ihre Tochter zum ersten Mal im Gefängnis traf: "Sie hat sich gefreut mich zu sehen". Sie gehe in der JVA in die Schule und ihr soll es den Umständen entsprechend gut gehen. Zu der Tat wollte Agnieszka ihre Tochter nicht befragen, auch wenn sie die Frage nach dem Warum quäle.

Nach 45 Minuten war das Treffen dann auch schon vorbei. Für die Mutter ist aber eines klar: "Ich liebe Oliwia! Und ich werde auf sie warten, denn ich verzeihe ihr!"