Politik

Töchterle übergab seinem Nachfolger Brille

Heute Redaktion
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"Möge das einigermaßen riskante Experiment gelingen" - mit diesen Worten und unter Protest der Studenten vor dem Minoritenplatz übergab der scheidende Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) sein Amt Montag Mittag an Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Als Geschenk gab er ihm eine Radlerbrille: Weil er wisse, wie wichtig eine gute Brille für eine klare Sicht sei, so Töchterle.

 
"Möge das einigermaßen riskante Experiment gelingen" - mit diesen Worten und . Als Geschenk gab er ihm eine Radlerbrille: Weil er wisse, wie wichtig eine gute Brille für eine klare Sicht sei, so Töchterle.

Die Übergabe hatte laut Töchterle "besonderen Charakter, weil das Wissenschaftsministerium mit dem Wirtschaftsministerium verbunden wird". Er sei sich aber sicher, dass die dazu führen werde, dass Mitterlehner dem Bereich besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung widmen werde. Töchterle, der seine persönliche Wertschätzung für Mitterlehner betonte, wünschte diesem, dass er "die schwierige Aufgabe, so ein großes Ressort zu leiten, meistern wird".

Mitterlehner sprach von einer "nicht ganz einfachen Situation - auch die Symbolik ist nicht die einfachste". Insgesamt gehe es in Richtung einer Verbindung der beiden Bereiche. Dies sei ein "neuer Anspruch", den er politisch mit Leben erfüllen werde. Die Probleme würden die gleich bleiben, die Struktur und Spitzenbeamten im bisherigen Ministerium ebenso.

Mitterlehner: Unabhängigkeit gewährleistet

Für Mitterlehner ist "klar, dass der Bereich mehr Geld braucht". Gleichzeitig sah er aber auch neue Chancen und will "Synergiepotenziale im Bereich der angewandten Forschung heben". In Richtung der Grundlagenforschung meinte er, dass die Wissenschafter weiterhin unabhängig arbeiten könnten: "Das sage ich jetzt zum letzten Mal."

Zwischen Töchterle und ihm bestünden keine persönlichen Differenzen, betonte auch Mitterlehner. Man werde weiter im Sinne der Sache kooperieren. Das dürfte auch nötig sein: Laut Töchterle sei er von VP-Klubobmann Reinhold Lopatka gefragt worden, ob er Wissenschaftssprecher der Partei werden wolle. Dieses Angebot, das noch vom Klub abgesegnet werden muss, werde er annehmen.

Auch Grüne fordern Wissenschaftsministerium zurück

Die Grünen werden am Dienstag im Nationalrat die Beibehaltung des Wissenschaftsministeriums als eigenständiges Ressort beantragen und eine namentliche Abstimmung darüber verlangen. Bundessprecherin Eva Glawischnig äußerte am Montag in einer Pressekonferenz die Hoffnung, dass auch Abgeordnete der Koalition diesem Antrag zustimmen werden.