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Tod einer Ikone: Darum war Pele der Größte aller Zeiten

Fußball-Legende Pele ist tot. Die Welt trauert um den größten Kicker aller Zeiten. Was den Brasilianer so speziell machte.
20 Minuten
29.12.2022, 20:34
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Die brasilianische Fußballlegende Pele ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Agent Joe Fraga am Donnerstag. Pelé war seit 2021 wegen Darmkrebs behandelt worden. Die vergangenen Wochen verbrachte er im Spital.

Dreimal Weltmeister mit Brasilien, 77 Tore in 92 Spielen für die Nationalmannschaft: Mit Pele verliert die Fußball-Welt eine Ausnahmeerscheinung. Und dank seiner herausragenden Schnelligkeit, seiner Beweglichkeit und seinen technischen Fähigkeiten, seiner viel gepriesenen Beidfüßigkeit und seiner Spielintelligenz gilt er noch heute für viele als der beste Spieler, der je einen Rasen betreten hat.

Mit 17 das 1000. Tor für den FC Santos

Pele kam am 23. Oktober 1940 als erstes Kind von João Ramos do Nascimento und Maria Celeste Arantes in Três Corações im Bundesstaat Minas Gerais zur Welt. Sein Vater, der als Fußballer Dodinho genannt wurde, hoffte selbst auf eine Profi-Karriere bei Atlético Mineiro, doch eine komplizierte Verletzung zerstörte seine Träume. Die Familie, die in ärmlichen Verhältnissen lebte, zog in den Bundesstaat São Paulo um. Um das Einkommen der mittlerweile sechsköpfigen Familie aufzubessern, arbeitete der kleine Edson als Schuhputzer und Botenjunge. Seine Leidenschaft galt schon früh dem Fußball: Oft schwänzte er die Schule, um in einer Straßenmannschaft zu spielen. Damals erhielt er auch seinen Beinamen Pele.

Bereits mit elf Jahren entdeckte sein Jugendtrainer Waldemar de Brito das Talent des Buben und förderte ihn. 1956 verschaffte de Brito Pele ein Probetraining beim FC Santos und stellte ihn mit den Worten vor, er habe das Talent, eines Tages der größte Fußballer der Welt zu werden. Der Kub nahm ihn auf, und bereits mit 16 war er Torschützenkönig in der Staatsmeisterschaft. Mit 17 wurde er in die Seleção berufen – und gewann im Jahr 1958 in Schweden seine erste Weltmeisterschaft. Dies sollte ihm 1962 in Chile und 1970 in Mexiko noch zweimal gelingen.

Danach machte er den FC Santos beinahe unschlagbar – der Klub gewann zu Beginn der 60er-Jahre 85 Prozent seiner Spiele und gewann 1962 nicht nur den Copa Libertadores, sondern auch den Weltpokal gegen Benfica Lissabon. Pele war der unbestrittene Star der Mannschaft. Ende 1969 schoss er sein "Milésimo", sein tausendstes Tor. Im ganzen Land läuteten die Kirchenglocken, die Post widmete ihm eine Briefmarke.

1974 – gezeichnet von unzähligen Fouls – gab Pele nach 17 Jahren seinen Rücktritt bekannt. Allerdings musste er bereits im Jahr darauf sein Comeback geben, weil unseriöse Finanzberater ihn um viel Geld gebracht hatten. So spielte er 1975 bis 1977 bei Cosmos New York.

Sportminister und UN-Sonderbotschafter

Nach seiner Karriere, die am 1. Oktober 1977 mit einem medienwirksam inszenierten Spiel FC Santos gegen Cosmos endete und live übertragen wurde – Pele spielte je eine Halbzeit für beide Teams, gründete er eine Sportmarketing-Agentur und arbeitete weiterhin als gefragter Werbeträger. 1995 war er Sportminister von Brasilien, seit 1977 ist er UNO-Sonderbotschafter für Entwicklungsprojekte.

Pele hinterlässt insgesamt fünf Kinder von zwei Frauen, zwei davon unehelich. Einer seiner Söhne wurde selbst Fußballspieler bim FC Santos. Über sich selbst sagte er: "Arm, reich, hässlich oder schön, für Gott sind alle Menschen gleich. Warum er ausgerechnet mir diese Gabe geschenkt hat, weiß ich nicht. Ich hätte in meinem Leben nur Fußball spielen können. Michelangelo hat gemalt, Beethoven Klavier gespielt und ich Fußball." Und Romario sagte: "Das Spiel dürfte eigentlich nicht Fußball heißen, sondern Pele."

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