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Tod seit Jahren ungeklärt: War es ein Serien-Killer?

Heute Redaktion
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2013 wurden die sterblichen Überreste von Anton Koschuh gefunden. Sein Tod ist bis heute mysteriös.
2013 wurden die sterblichen Überreste von Anton Koschuh gefunden. Sein Tod ist bis heute mysteriös.
Bild: privat

Der Grazer Anton Koschuh starb in Deutschland unter mysteriösen Umständen. Aufklärung könnten nun die neuen Ermittlungen zu einer Mordserie bringen.

Anton "Toni" Koschuh, ein 43-jähriger Gartenplaner, wird seit Sommer 2013 vermisst. Nach monatelanger Suche wurden seine Knochenteile in einem Wald in Niedersachsen gefunden.

Der Grazer ist also tot. Wie das geschah, konnte die Polizei bis heute nicht restlos klären. Der bereits zu den Akten gelegte Fall könnte nun neu untersucht werden - der Bruder des Toten sieht Parallelen zu einer Mordserie in der Gegend.

Zunächst ging die Polizei davon aus, dass Koschuh am Bahnhof in Hamburg von einem Zug erfasst wurde und die Knochen später von Raubtieren im Wald verstreut wurden. Das war für die Polizei damals die wahrscheinlichste Variante.

Die sterblichen Überreste fand die Polizei im Oktober 2013, mehrere Monate nach seinem Verschwinden, in einem Wald nahe Uelzen, in Niedersachsen. 90 Kilometer von Hamburg entfernt.

Spur am Bahnhof

Tatsächlich verliert sich Koschuhs Spur am Hamburger Bahnhof. Und das, obwohl er von einem Fachkongress, den er mit einem Kollegen besuchte, per Flugzeug heimreisen wollte. Er ließ den Kollegen aber alleine zum Airport fahren und löste stattdessen ein Bahnticket.

Gegen die "Vom Zug erfasst"-Theorie spricht dern Bahnbetreiber: Ein Zusammenstoß mit einem Menschen wäre in jedem Fall bemerkt worden, gemeldet wurde damals aber nichts.

Neue Spur

Der Bruder des Toten, Maximilian Koschuh, setzt Hoffnung in die neuen Ermittlungen rund um eine Mordserie in derselben Gegend. "Es gibt Parallelen zu den sogenannten Göhrde-Morden bei Lüneburg", sagt er in der "Kleinen Zeitung".

Im Staatsforst Göhrde geschahen 1989 zwei Doppelmorde. Erst Monate nach den ersten Morden entdeckte man die Leichen eines Ehepaares aus Hamburg. Als die Spurensicherer am Tatort waren, schlug der Täter nur 800 Meter entfernt erneut zu und erschoss ein weiteres Paar.

Eine Frau, die den Mörder gesehen hatte und präzise beschreiben konnte, verschwand später ohne jede Spur. Damals wurde ein 41-jähriger Friedhofsgärnter verhaftet, der sich dann in seiner Zelle erhängte.

Die Knochen der vermissten Zeugin wurde später auf dem Grundstück des verdächtigen Friedhofgärtners gefunden. DNA-Untersuchungen, die in der jüngeren Vergangenheit gemacht wurden, führen in allen drei Fällen zum toten Verdächtigen.

Mordete Komplize weiter?

Doch die Polizei weiß mittlerweile auch, dass er nicht alleine handelte. Seit 2016 sucht man nach dem Komplizen, der weiter gemordet haben könnte. Ihm könnte auch Toni Koschuh zum Opfer gefallen sein.

Die Familie des Grazers hofft darauf, dass der rätselhafte Todesfall neu aufgerollt wird. (red)