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Dschihadist spazierte nach Todesfahrt einfach davon

Heute Redaktion
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Nach seiner Wahnsinnstat in Barcelona spazierte der Terrorist durch einen Markt, bevor er einen Spanier niederstach. Mit dessen Leiche auf dem Rücksitz flüchtete er aus der Stadt.

Ganz Europa jagt den Todeslenker von Barcelona, Younes Abouyaaqoub (22). Weiterhin fehlt von dem Dschihadisten jede Spur, jetzt sind aber Überwachungsvideos aufgetaucht, die zeigen, wie er entkommen konnte.

Die Polizei hat die Schritte des 22-Jährigen anhand der Aufnahmen von Überwachungskameras rekonstruiert. Diese wurden Bilder, die von der spanischen Tageszeitung "El País" veröffentlicht wurden, zeigen die Flucht von Abouyaaqoub direkt nach seiner Todesfahrt.

Rund 500 Meter hatte er den weißen Mietwagen durch die Menschenmassen auf der berühmten Promenade La Rambla gelenkt. Als der Wagen auf dem Joan Miró-Mosaik zum Stillstand kam, tauchte der IS-Kämpfer im Chaos unter. Kurz darauf wird er von den CCTV-Kameras in den bei Touristen äußerst beliebten Markthallen des Mercat de la Boqueria aufgenommen. Seelenruhig spazierte er in Richtung Universität, wo er zwischen 18.10 und 18.20 Uhr auf sein vorerst letztes Opfer traf.

Flucht mit Leiche am Rücksitz

Dort fiel Abouyaaqoub über einen 34-jährigen Spanier, der gerade sein Auto einparken wollte, her und stach ihn kaltblütig mit einem Messer nieder. Mit der Leiche auf dem Rücksitz steuerte er den gestohlenen Ford Focus aus der Stadt und durchbrach dabei eine Straßensperre der Polizei, wobei ein Beamter unbestimmten Grades verletzt wurde.

In der Gemeinde Sant Jus Desvern, nur wenige Kilometer westlich von Barcelona, wurde der abgestellte Wagen schließlich entdeckt. Darin fanden die Ermittler auch die Leiche des Spaniers – Paul P. ist somit offiziell das 15. Todesopfer des Anschlags.

Doch in dem Ort verliert sich die Spur des Terroristen. Mit weiteren veröffentlichten Fotos (siehe Diashow oben), hofft die Polizei Younes Abouyaaqoub doch noch ausfindig machen zu können. Nach dem 22-Jährigen mit marokkanischer Abstammung wird europaweit gefahndet.

(red)