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Todesraser weint, Befragung abgebrochen

Ein Alko-Lenker (27) soll in Südtirol in der Nacht auf Sonntag sieben junge Touristen aus Deutschland zu Tode gefahren haben.

Heute Redaktion
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Wie italienische Medien berichten, wurde das Verhör mit dem südtiroler Unfallfahrer Stefan L. am Mittwoch abgebrochen. Der Grund dafür sei sein schlechter Zustand. Er sei mehrmals in Tränen ausgebrochen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Anwälte. Diese gingen davon aus, dass es besser sei, den Mann wegen seines fragilen Gesundheitszustandes in Haft statt in Hausarrest unterzubringen.

Ermittelt werden muss unter anderem, wie schnell der 27-Jährige unterwegs war, als er eine Reisegruppe erfasste. Sechs Menschen waren auf der Stelle tot, eine weitere Frau starb einen Tag später in einem Spital in Innsbruck.

Keine Schnürsenkel

Stefan L. wurden im Gefängnis sogar die Schnürsenkel weggenommen. Das sagte sein Anwalt Alessandro Tonon zur "Bild"-Zeitung. Der Südtiroler befindet sich in Bozen in Untersuchungshaft.

"Mein Mandant wird 24 Stunden lang in seiner Zelle überwacht. Ein Justizbeamter steht dauerhaft vor der Tür, beobachtet ihn durch ein Fenster", so Tonon.

Die Behörden hatten bei dem Unfallverursacher 1,97 Promille Alkohol gemessen. Dem Südtiroler drohen wegen der Schwere des Unglücks bis zu 18 Jahre Haft. Die Ermittler gehen auch von zu schnellem Fahren aus. Sein Pflichtverteidiger hatte berichtet, der 27-Jährige habe gedacht, er sei nicht so stark alkoholisiert. Ihm wird unter anderem Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen.