Am Grund des Golfes von Mexiko befindet sich ein See. Dieses unterseeische Becken lässt Tiere im Nu zu Salzsäulen erstarren. Jacuzzi der Verzweiflung - so haben Meeresbiologen um Erik Cordes von der Temple University in Philadelphia den See getauft. Es handelt es sich um einen der lebensfeindlichsten Orte der Welt.
In dem gerade 30 mal 3,7 Meter großen Becken kann kein grösseres Lebewesen überleben. Verirren sich Krabben und Fische doch mal dorthin, erstarren sie zu Salzsäulen. Grund dafür ist das Wasser, mit dem das Becken gefüllt ist.
Deutlich wärmeres Wasser
Nicht nur ist es mit 16 Grad deutlich wärmer als das es umgebende Wasser, das eine Temperatur von drei Grad hat. Es ist auch nahezu frei von Sauerstoff, enthält dafür aber vier- bis fünfmal so viel Salz wie das Meerwasser. Weiter beinhaltet die salzige Lauge auch Methan und Schwefelwasserstoff.
Die hohe Konzentration dieser Chemikalien und der hohe Salzgehalt verhindern, dass sich das Wasser des Sees mit dem Meerwasser vermischt. Wasser, in dem sich sehr viel Salz befindet, schiebt sich nämlich unter weniger salzhaltiges. Deshalb liegt der Salzsee auch in den tiefsten Tiefen des Meeres verborgen.
Wenige Überlebenskünstler
Überleben kann hier nur, wer sich anpasst. So wie einige Muscheln, Garnelen und Eiswürmer. Diese können die giftigen Gase aufnehmen, ohne dass diese ihnen schaden.
Auch für Nicht-Meeresforscher ist der Salzsee in den Tiefen des Golfs von Mexiko spannend: Die extreme Umgebung gibt nämlich wichtige Hinweise darauf, wie Lebewesen in ungewohnten und lebensfeindlichen Umgebungen zurechtkommen - und das könnte bei der Erforschung von fremden Planeten wichtig werden.