Welt

Todesstrafe für 70-jährige "Schwarze Witwe" in Japan

Die 70-jährige Chisako Kakehi wurde für schuldig befunden, drei Männer umgebracht zu haben um an deren Vermögen zu kommen.
Heute Redaktion
13.09.2021, 22:39

Mit einem Schuldspruch ging am Dienstag ein aufsehenerregender Mordprozess in Japan zu Ende. Ein Gericht in Kyoto sprach die 70-jährige einstige Millionärin Chisako Kakehi schuldig, drei Männer, darunter ihren Ehemann, ermordet zu haben. Ein vierter Mordversuch blieb erfolglos. Sie wurde zum Tod verurteilt.

Kakehi, die in japanischen Medien als "Schwarze Witwe" bezeichnet wird, soll laut Anklage ihre Opfer gezielt ausgesucht und getötet haben, um an deren Vermögen zu kommen.

Suchte Opfer über Datingportal

Einige ihrer Lebenspartner lernte sie über ein Online-Datingportal kennen, bei dem sie gezielt nach wohlhabenden und kinderlosen Männern suchte. Von diesen ließ sie sich deren Lebensversicherungen überschreiben, bevor sie sie mit Zyanid vergiftete. Auf diese Weise soll sie über zehn Jahre umgerechnet 7,7 Millionen Euro kassiert haben.

Nach ihrer Festnahme beteuerte die Frau zunächst ihre Unschuld, sie sei lediglich "vom Schicksal verfolgt". Beim Prozessauftakt im Juni schwieg sie dann.

Überraschendes Geständnis

Später legte sie ein überraschendes Mordgeständnis ab und gab zu, 2013 ihren vierten Ehemann getötet zu haben. Ihre Verteidigung hatte wegen erster Anzeichen von Demenz auf mildernde Umstände plädiert.

Japan ist neben den USA das einzige westliche Industrieland, das noch die Todesstrafe vollstreckt. Eine große Mehrheit der Japaner ist für die Beibehaltung. (red)

Jetzt E-Paper lesen