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Todestritt in Disko: Täter sucht Asyl in Frankreich

Heute Redaktion
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Ein italienischer Tourist geriet in Lloret de Mar in einen Streit mit einer Gruppe Tschetschenen. Er starb nach einem brutalen Tritt. Der Täter will Asyl.

Eine Schlägerei in einer spanischen Disko endete für einen jungen Italiener tödlich ("Heute" berichtete). Der 22-jährige Niccolò Ciatti aus Scandicci, einem Vorort von Florenz, geriet in der Nacht auf Samstag vor dem Eingang des Clubs St. Trop in Lloret de Mar an der Costa Brava mit einer Gruppe Tschetschenen aneinander.

Die Täter im Alter von 20, 24 und 26 Jahren schlugen auf den Italiener ein. Als Ciatti bereits am Boden lag, trat einer ihm an den Kopf und verletzte ihn so schwer, dass er am nächsten Tag im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.

Täter stellten Asylantrag in Frankreich

Ein Video der Attacke kursiert im Internet. Auffallend dabei: Während Ciatti von den Männern attackiert wird, schauen andere Diskobesucher tatenlos zu. Auch von den neun Türstehern, die für die Sicherheit der rund 2.000 Gäste zuständig sind, fehlt jede Spur. Wie der "Corriere della Sera" berichtet, ist das Sicherheitspersonal erst aufgetaucht, als Ciatti schon bewusstlos war. Die Täter waren da bereits geflüchtet.

Die spanische Polizei konnte sie wenig später aufgrund der Beschreibung von Augenzeugen an der Strandpromenade von Lloret de Mar aufgreifen. Einer der Täter soll ein professioneller Kämpfer sein, so der "Corriere" weiter. Alle drei leben als Asylsuchende in Frankreich. Während zwei von ihnen wieder auf freiem Fuß sind, wird der, der Ciatti den tödlichen Tritt versetzt hatte, in den nächsten Tagen einem Richter vorgeführt.

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In Italien herrscht Fassungslosigkeit

In seiner Heimat sorgt der Tod des jungen Mannes für Bestürzung: "Er war ein großartiger Junge, aus guter Familie, der immer hart gearbeitet hat", sagte eine Nachbarin dem Sender TG38. "Der Vorfall hat die ganze Gemeinde bis ins Mark erschüttert", so der Bürgermeister von Scandicci, Sandro Fallani.

Der Vater des Opfers erzählte dem Sender TG1, er habe es nicht geschafft, das Video der Attacke zu Ende zu schauen. "Das sind keine Menschen, die meinen Sohn getötet haben, sondern Bestien."

In der Heimatgemeinde des Opfers ist die Bestürzung groß (Video: Facebook)

(kle)