Österreich

Schwerkranker muss jetzt um geliebten Hund zittern

Heute Redaktion
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Bild: privat

Johann Baumgartner wartet auf eine neue Lunge, sein einziger Trost: Beagledame "Leonie". Doch die "schlimme" Hündin riss Hühner, dem Kranken droht nun ein Hundehalteverbot.

Johann Baumgartner (55) aus Loosdorf (Melk) ist doppelt verzweifelt: Er wartet auf eine neue Lunge und dazu blutet sein Herz: Denn die Polizei soll ihm mit einer Abnahme gedroht haben, seine geliebte "Leonie" ist somit in Gefahr.

Im November war die eineinhalbjährige Beagle-Dame kurz von zu Hause ausgerissen, riss beim Nachbarn einige Hühner. Der Nachbar verzichtete laut Baumgartner auf eine Anzeige, der 55-Jährige machte sofort eine Schadensmeldung bei der Versicherung, der Schaden (immerhin 700 Euro, es waren Aussstellungshühner) dürfte im Rahmen der Hundehaftpflichtversicherung gedeckt sein. Und dennoch soll ihm jetzt die Polizei mit der Abnahme seines Lieblings gedroht haben.

Revanche von Beamten?

"Bitte, wir leben am Land, da büxt ein Hund nun mal kurz aus. Ich erwarte jeden Tag einen Schrieb von der Behörde. Es ist so, dass wir im Ort noch drei weitere Beagles haben, teils ohne Halsband. Und jedes Fehlverhalten eines Hundes wird automatisch meiner Leonie zugeordnet", so Baumgartner. Er vermutet einen Racheakt von zwei Polizisten. "Ich habe sie vor gut einem Jahr mal angezeigt und jetzt schätze ich, dass die Retourkutsche kommt."

Nur, der 55-Jährige hat sich bereits in Stellung gebracht, sich anwaltlichen Beistand besorgt. Dabei griff er auf die renommierte Verteidigerin Astrid Wagner zurück: "Wir werden einen etwaigen Bescheid vehement bekämpfen", so die Advokatin.

Übrigens: Der 55-Jährige hat eine sehr seltene Blutgruppe (B negativ), darum schaut es mit dem neuen Organ nicht allzu rosig aus. In seiner Lehrzeit hatte der Elektrotechniker über Jahre ungeschützt gearbeitet, atmete Staub und Gift ein – nun ist seine Lunge hin.