Österreich

Tödliche Kirschen-Ernte

Heute Redaktion
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900 Verletzte fordern Jahr für Jahr schwere Unfälle bei der Obsternte - und auch Todesopfer: Erst am Mittwoch starb in Alberndorf ein Pensionist (82). Er war zum Kirschenpflücken auf eine Leiter gestiegen und plötzlich abgestürzt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Unfallforscher wissen: 54 Prozent aller Opfer sind älter als 60 Jahre!

Auch wenn sich bei der Gartenarbeit mit Rasenmäher, Heckenschere und Schaufel zehn Mal mehr Menschen verletzen als bei der Obsternte: Jahr für Jahr gibt es just zur Erntezeit der Kirschen viele Unfallmeldungen, weiß ein Vertreter der Sozialversicherungsanstalt der Bauern. Jüngster Fall: Der Linzer Pensionist Josef Hausberger (82) war bei Bekannten in Alberndorf in der Riedmark (Bez. Urfahr-Umgebung) zu Besuch, half im Garten mit, frische Kirschen zu ernten. Um besser an die Früchte heranzukommen, holte er sich aus der Garage eine Leiter. Einige Zeit ging alles gut - doch um 13.30 Uhr kam es zum Drama: Hausberger lehnte die Steighilfe an einen Baum, kletterte hinauf. Plötzlich rutschte er auf einer Sprosse aus und stürzte zu Boden. Angehörige fanden den Leblosen Stunden später und riefen sofort das Rote Kreuz. Sofort startete der Hörsching ÖAMTC-Rettungshelikopter Christophorus 10, landete kurze Zeit später. Doch für den Linzer kam jede Hilfe zu spät.

Dieser aktuelle Fall beweist: Bei der Arbeit auf der Leiter ist größte Vorsicht geboten. Und auch wenn es keine Statistik für derartige Unfälle gibt: Die Unfallforscher wissen, dass Jahr für Jahr Menschen verletzt oder sogar getötet werden.