Österreich

Tödlicher Streit um Wodka: Prozess vertagt

Heute Redaktion
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Nach einem tödlichen Streit um eine Flasche Wodka haben sich am Montag vier Slowaken vor dem Landesgericht Linz verantworten müssen. Der Prozess wurde vertagt.

Die vier Slowaken  sollen am 9. Juni in Linz einen 47-Jährigen mit Fußtritten so schwer verletzt haben, dass er später im Krankenhaus starb. Dem Quartett im Alter von 26, 27, 30 und 33 Jahren drohen wegen absichtlich schwerer Körperverletzung bis zu zehn Jahre Haft. Die Verhandlung wurde schließlich auf 21. Jänner vertagt. Zwei Polizisten, die am Tatort in Einsatz waren, sollen gehört werden.

Streit mit Todesfolge im Linzer Hessenpark

Die Beschuldigten, die ihren Lebensunterhalt mit Betteln bestritten haben, hatten den Mann verdächtigt, ihnen den Wodka gestohlen zu haben. Im Hessenpark in der Linzer Innenstadt kam es deswegen zu der Auseinandersetzung, bei der das Opfer zuerst niedergeschlagen und dann gegen den Kopf getreten wurde. Der Schwerverletzte lag fünf Tage im Koma, bis er schließlich an den Folgen einer Gehirnblutung starb, so das Ergebnis der Obduktion.

Eine Bekannte des Toten, die die Gewalttat aus sicherer Entfernung beobachtet hatte, berichtete vor Gericht, dass ihm mindestens zehn Fußtritte versetzt worden seien. Die vier Männer, die so wie der 47-Jährige stark alkoholisiert gewesen sein sollen, hätten wie im Blutrausch gehandelt. Von den Angeklagten konnte sie drei mit Sicherheit identifizieren. Ein anderer Zeuge erklärte, dass einer der Beschuldigten gar nicht an der Tat beteiligt gewesen sei und ihm kurz davor nach einer Attacke geholfen habe. Der 29-Jährige räumte aber gleichzeitig ein, an dem Tag zehn bis zwölf Bier getrunken zu haben.

Ein weiterer Zeuge beobachtete die Tat selbst zwar nicht, nahm aber denselben Angeklagten in Schutz. Er habe ihm ebenfalls geholfen, als ihn zwei der Männer angriffen. Bei der Attacke sollen sie gerufen haben: "Wir haben keine Angst! Wir bringen alle um!"

Mutter eines Angeklagten belastete diesen

Am Nachmittag sagte die Mutter eines der Angeklagten aus und belastete ihn. Ihr Sohn soll ihr am Telefon erzählt haben, dass er jemanden zusammengeschlagen habe, berichtete die Frau. Am Vormittag hatte dagegen ein Zeuge ausgesagt, dass der Beschuldigte nicht an dem Verbrechen beteiligt gewesen sei.

Die Frau erklärte, so gut wie keinen Kontakt zu ihrem Sohn zu haben, der bei Adoptiveltern aufgewachsen ist und auch ihr gegenüber wiederholt handgreiflich geworden sei. Er selbst sagte aus, dass er seine Mutter nicht angerufen habe. Auf die Frage, was sie für ein Verhältnis zu den übrigen drei Angeklagten - seinen Cousins - hat, antwortete er: "Ich schätze mal ein gutes."

APA/red