Österreich

Tödlicher Unfall mit Baby: ÖBB rüsten Bahnsteige auf

Heute Redaktion
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Nach dem tragischen Kinderwagenunfall am Bahnhof Puch bei Hallein haben die ÖBB nun die Konsequenzen gezogen und neue Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.

Der Unfall schockierte Anfang Oktober ganz Österreich und stellte die Sicherheit auf den Bahnsteigen gehörig in Frage. Schnell wurde Kritik laut: Die Bahnsteige wären nicht sicher genug, vor allem nicht für Kinderwägen.

Einen Monat nach dem tragischen Vorfall, bei dem ein Kinderwagen vom Sog eines Zuges auf die Gleise geschleudert wurde und ein Baby verstarb, hat die ÖBB nun auf die Kritik reagiert und neue Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.

Plakate, Durchsagen und Halteschlaufen

So sollen laut "Kurier" die Bahnsteige generell besser gesichert werden. Unter anderem werden neue Durchsagen und Plakate vor dem "Luftzug durchfahrender Züge" warnen. Zusätzlich will die ÖBB auch die Wartenden darüber informieren, dass sie genug Abstand zum Gleiskörper halten sollen.

Daneben werden auch Halteschlaufen für Kinderwagen angebracht. Personen mit Kinderwagen werden aufgefordert, unbedingt die Bremsen zu ziehen, damit sich der Wagen nicht mehr bewegen kann. "Es ist geplant, dass wir weitere Plätze schaffen, wo man sich mit Kinderwagen sicher aufhalten kann", erklärte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger gegenüber dem "Kurier".

"Bauliche Veränderungen" an den Bahnsteigen

Um die Sicherheit der Wartenden auf den Bahnsteigen auch wirklich gewährleisten zu können, seien auch "bauliche Veränderungen" nötig. Auf welchen Bahnhöfen diese Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden sollen, steht noch nicht fest. Die Bauarbeiten sollen aber noch heuer beginnen.

Während die ÖBB die Sicherheit an den Bahnhöfen also weiter verbessern möchte, gibt es bezüglich einer Geschwindigkeits-Begrenzung für Züge in den Bahnhöfen keine Diskussion. Dies würde laut Hahslinger nämlich nicht im Fokus stehen.

Kinderwagen von Sog auf Gleise geschleudert

Am 4. Oktober stand eine 24-Jährige gemeinsam mit ihren beiden Kindern am Bahnsteig am Bahnhof in Puch bei Hallein und wartete auf einen Zug Richtung Salzburg.

Als ein Güterwagen vorbei raste, wurde der Kinderwagen durch den Sog auf die Gleise geschleudert. Das 1-jährige Baby erlitt bei dem Unfall schwerste Verletzungen. Die Ärzte im Landeskrankenhaus Salzburg kämpften mit allen Mitteln um das Leben des Kindes. Vergeblich. Das Baby erlag im Spital seinen schweren Verletzungen.

(wil)

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