Österreich

Tojner streitet Spenden an Chorherr-Verein ab

Heute Redaktion
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In einer Aussendung betont der Rechtsanwalt von Investor Michael Tojner, es habe keine Spenden an den Verein von Christoph Chorherr gegeben.
In einer Aussendung betont der Rechtsanwalt von Investor Michael Tojner, es habe keine Spenden an den Verein von Christoph Chorherr gegeben.
Bild: picturedesk.com

Nun schaltet sich auch Investor Michael Tojner in die "Causa Chorherr" ein. Über seinen Anwalt lässt er ausrichten, es habe keine Spenden an dessen Verein gegeben.

"Laut allen vorliegenden Akten hat mein Mandant für das Sozial-Projekt 'Ithuba' keine Spenden geleistet", hält Tojner-Anwalt Karl Liebenwein in einer Aussendung von heute, Freitag, fest.

Wie berichtet hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Ermittlungen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch und Bestechlichkeit eingeleitet.

Konkret hängen die Korruptionsermittlungen mit dem Verein "S2arch" zusammen, der früheren grünen Planungssprecher im Gemeinderat Christoph Chorherr gegründet wurde. Dieser soll seitens mehrerer Immobilieninvestoren Spendengelder erhalten haben. Im Raum steht der Verdacht, dass es dafür Gefälligkeiten bei der Flächenwidmung gegeben habe. Immer wieder fiel dabei auch der Name Michael Tojner.

"Kein Zusammenhang mit Heumarkt-Projekt"

Spenden der Ithuba Capital in den Jahren 2011 und 2012 seien in einem Zeitraum erfolgt, in dem das Unternehmen schon mit neuem Mehrheitseigentümer und Management geführt wurde. Michael Tojner sei damals Aufsichtsrat sowie Minderheitsgesellschafter und nicht operativ tätig gewesen, so der Rechtsanwalt.

"Auch ein Zusammenhang mit dem Projekt Heumarkt ist nicht gegeben – das Siegerprojekt des internationalen Architekturwettbewerbs stand erst im Jahr 2014 fest, die Flächenwidmung erfolgte dann im Juni 2017", so Anwalt Liebenwein.

Chorherr weist Vorwürfe zurück, FP und VP für U-Kommission

In "Wien Heute" wies der mittlerweile bei den Grünen ausgetretene Chorherr gestern einen Zusammenhang zwischen Spenden und seinem politischem Handeln zurück, räumte aber ein, "wahrscheinlich wäre es klüger gewesen, schon zu Beginn der Regierung nicht mehr in dem Verein operativ tätig zu sein und nicht erst letztes Jahr".

Die Opposition pocht weiterhin auf vollständige Aufklärung. Via Aussendung forderte VP Wien-Chef Gernot Blümel erneut eine "sofortige Einsetzung einer Untersuchungs-Kommission". Ähnlich will auch die FPÖ Wien. Jedoch wollen die Stadt-Blauen ihren ohnehin geplanten Antrag auf Einsetzung einer Untersuchungskommission zum Thema parteinaher Vereine um Chorherrs "s2arch" erweitern. Eingebracht kann der Antrag aufgrund der Fristen aber frühestens Mitte Oktober werden.

Antworten will auch die Grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. Sie setzt ihr "vollstes Vertrauen in die Behörden".