Topmanager rauscht mit BMW durch Rettungsgasse

Rechts und links reihen sich die Autofahrer auf der Schweizer A3 in Richtung Chur in einer Rettungsgasse ein. Nur einer fährt zwischen der Kolonne hindurch: ein Topmanager in seinem weißen BMW.
Wie Erich Wenzinger, Sprecher der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft, sagt, hat die Zürcher Staatsanwaltschaft nun ein Verfahren eröffnet. "Wegen des laufenden Verfahrens können wir keine weiteren Angaben machen. Es gilt die Unschuldsvermutung", so Wenzinger.
"Ich stand extrem lange im Stau"
Nachdem das Nachrichtenportal "20 Minuten" den Fall Anfang September publik gemacht hatte, ging bei der Polizei eine offizielle Anzeige ein. "Ein in der Rettungsgasse fahrender privater Fahrer macht sich grundsätzlich des Überholens einer stehenden Kolonne oder des links Vorbeifahrens schuldig", sagte Florian Frei, Sprecher der Kantonspolizei Zürich. Über die Höhe der Strafe entscheidet der zuständige Richter.
"20 Minuten" hat den Mann kontaktiert und darauf hingewiesen, dass es ein Video seiner Fahrt gibt. Der Topmanager bestreitet, die Rettungsgasse missbraucht zu haben. "Ich war auf dem Weg nach Hause und stand extrem lange im Stau", sagt er. Er sei auf der linken Spur gestanden, als er Rettungskräfte und Polizei habe vorbeifahren sehen.
Rechte Fahrspur sei frei gewesen
500 bis 600 Meter vor der Ausfahrt Wädenswil hätten sich die Autos auf dem Pannenstreifen eingereiht, so der Manager. Er habe angenommen, dass all diese Autos abfahren würden. Die rechte Fahrspur sei frei gewesen. Er habe diese dann auch genutzt.
"Ich habe zu keiner Zeit die Polizei oder Rettungskräfte behindert", sagt der Manager. Es sei nie seine Absicht gewesen, einen persönlichen Vorteil aus der Situation zu ziehen. "Ich würde nie absichtlich das Leben anderer Menschen riskieren."
Die Bilder des Tages