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Topspiel abgesagt, weil United-Fans Stadion stürmten

Das Premier-League-Derby zwischen Manchester United und dem FC Liverpool muss vertagt werden. Fan-Proteste waren aus dem Ruder gelaufen.

Sebastian Klein
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Tausende Manchester-United-Fans protestieren rund um das Old Trafford. Einige verschaffen sich sogar Zugang und stürmen den Rasen.
Tausende Manchester-United-Fans protestieren rund um das Old Trafford. Einige verschaffen sich sogar Zugang und stürmen den Rasen.
picturedesk.com

Eklat in England! Das große Derby zwischen Manchester United gegen den FC Liverpool kann am Sonntag nicht stattfinden. Die Premier League hat das Spiel wegen Sicherheitsbedenken verschoben.

Am Nachmittag war es zu Protesten von United-Fans gekommen. Tausende hatten sich rund um das Old Trafford versammelt, gegen die Besitzerfamilie Galzer demonstriert. Dabei verschafften sich einige unerlaubt Zugang zum Stadion, stürmten den Rasen und demolierten dabei auch Klub-Eigentum. Die Spieler wurden vor einem Hotel an der Abfahrt im Spielerbus gehindert. 

Der Anpfiff hätte um 17:30 Uhr stattfinden sollen. Rund eine Stunde später erfolgte nun die Entscheidung, einen anderen Termin für das Derby der rivalisierenden Klubs zu suchen.

Es hätte sich um ein womöglich vorentscheidendes Duell gehandelt. Mit einem Sieg von Titelverteidiger Liverpool hätten die Reds Manchester City zum Meister küren können. Die Star-Truppe von Trainer Pep Guardiola ist souveräner Tabellenführer. United könnte 13 Punkte Rückstand in den verbleibenden vier Runden nicht mehr aufholen.

Super League als Auslöser

Der Hintergrund der Proteste: Die Besitzerfamilie Glazer ist bei den Red Devils seit vielen Jahren in der Kritik. Die Fans fordern den Verkauf des Klubs und eine 50+1-Regel, durch die die Mehrheitsanteile des Vereins nicht mehr bei einem Investor liegen könnten.

Die Neugründung der Super League hatte für eine Welle der Wut von Fußball-Fans aus aller Welt geführt. Manchester United war eines von sechs englischen, zwölf europäischen Teams, die sich mit dem neuen, elitären Bewerb von der UEFA und ihren Europacup-Bewerben abspalten wollten. Durch den Protest der Fans ist das Projekt gescheitert.

Die Kritik an der Kommerzialisierung des Fußballs hält an, manifestiert sich wie an diesem Sonntag in wachsender Unruhe unter den Fan-Lagern.

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