In der Südoststeiermark ging am Donnerstag (22. Mai) die Angst vor einem Wirbelsturm um. "Tornadoverdacht bei St. Anna am Aigen", warnte die Wetterplattform Skywarn Austria auf Facebook.
Um 14:45 Uhr soll es zu dem Verdachtsfall gekommen sein. Wolkenstrukturen auf Fotos deuten laut Experten auf einen Typ-2- oder Typ-3-Tornado hin – eine offizielle Bestätigung gibt es bisher aber nicht. Dennoch kursieren zahlreiche Bilder des spektakulären Wetterphänomens im Netz.
Während es in großen Teilen Österreichs regnete, traf es die Südsteiermark und das Südburgenland besonders heftig. "Zurzeit sind immer wieder Gewitter mit Starkregen und vereinzelt auch kleinkörnigem Hagel dabei", meldete die GeoSphere am Nachmittag. In den letzten 24 Stunden fielen im Süden und Westen verbreitet 20 bis 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Da und dort fielen auch ein paar Schneeflocken.
Bereits vor fast genau einem Jahr wurde die steirische Landeshauptstadt von einem Tornado überrascht. Am 21. Mai 2024 bewegte sich ein Luftwirbel durch den Bezirk Graz-Eggenberg. Keine Seltenheit: Gerade im Südosten und Osten des Landes, also vom Grazer Becken über das Burgenland bis ins Wiener Becken, Wald- und Weinviertel sind die Voraussetzungen (feuchte Luftmassen und flache Landschaften) am besten erfüllt.
Der schlimmste Tornado in der Geschichte Österreichs zog im Juli 1916 eine 20 Kilometer lange und 600 Meter breite Spur der Vernichtung durch Vororte von Wiener Neustadt. Der Wirbelsturm beschädigte oder zerstörte 150 Gebäude und forderte 34 Todesopfer und 300 Verletzte. Es war gleichzeitig auch eine der tödlichsten Tornado-Katastrophen in Europa.