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Tornado in Tirol deckt voll besetzte Sauna ab!

Heute Redaktion
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Eine Gewitterfront mit Hagel und Starkregen fegte in der Nacht auf Sonntag über Tirol hinweg - Chaos war die Folge: Häuser wurden abgedeckt, Bäume umgeknickt, Autos zertrümmert. Am Montag liefen die Aufräumungsarbeiten weiter auf Hochtouren.

Eine Gewitterfront mit Hagel und Starkregen fegte in der Nacht auf Sonntag über Tirol hinweg – Chaos war die Folge: Häuser wurden abgedeckt, Bäume umgeknickt, Autos zertrümmert. Am Montag liefen die Aufräumungsarbeiten weiter auf Hochtouren.

36.000 Haushalte waren stundenlang ohne Strom. Besonders schlimm war die Lage im Tiroler Unterland. In Ellmau riss ein Tornado das Dach eines Hotels weg. Die voll besetzte Sauna im dritten Stock wurde abgedeckt, statt heißem Aufguss gab es für die geschockten Gäste eine kalte Dusche.

Dramatisch war die Lage auch im Feuerwehrhaus. Der Sturm ließ das Dach davonfliegen, acht Wohnungen sind unbewohnbar. "Auf einmal hat es gekracht und der Dachgiebel hat sich gehoben", erzählt Bewohner Alexander Fuchs. "Ich bin sofort weggelaufen." Der Sachschaden beträgt insgesamt rund drei Millionen Euro.

In Ellmau wurden insgesamt 13 Personen vorübergehend obdachlos. Nach mehreren Hangrutschungen standen die Landesgeologen im Dauereinsatz. In Ellmau erlitt ein Feuerwehrmann bei Aufräumungsarbeiten in der Nacht auf Montag einen Unterschenkelbruch.

Thomas Peterthalner/red

Lesen Sie weiter: Alle Unwetterschäden im Überblick Nach dem Unwetter von Samstagabend sind die Aufräumarbeiten am Sonntag im Tiroler Unterland voll im Gang gewesen. Heftige Gewitter mit orkanartigen Sturmböen hatten zahlreiche Dächer abgedeckt, mehrere Stromleitungen waren durch umgestürzte Bäume beschädigt worden. Vorübergehend waren rund 36.000 Haushalte ohne Stromversorgung. Besonders betroffen waren die Bezirke Kitzbühel und Kufstein.

Im Stadtzentrum von Wörgl stürzte eine rund zwölf Meter hohe Fichte zunächst auf das Dach eines Gasthauses, ehe sie auf den Wagen einer 64-jährige Kufsteinerin krachte. Die Frau wurde von der Feuerwehr aus dem total beschädigten Wrack geborgen. Sie wurde nach der Erstversorgung ins Krankenhaus Kufstein gebracht. Bei Wörgl waren zudem Bäume auf die Inntalautobahn (A12) gestürzt. Die Loferer Straße (B178) musste bei Ellmau ebenfalls wegen umgestürzter Bäume komplett gesperrt werden.

In Ellmau wurden neben dem Feuerwehr- und dem Gemeindehaus zahlreiche Wohnhäuser durch Sturmböen beschädigt. Unter anderem riss der Wind bei einem Hotel das Dach über dem Saunabereich weg. Verletzt wurde niemand.

Pkw-Insassen in Auto gefangen

In Angerberg stürzte ein Baum auf ein Hausdach und begrub anschließend den Pkw eines deutschen Ehepaares (beide 77) unter sich. Nach der Bergung durch die Einsatzkräfte wurden die beiden Insassen von einem Notarzt erstversorgt und in das Krankenhaus Kufstein eingeliefert.

Hangrutschungen meldeten die Landesgeologen in Schönberg, Sellrain und Wattens (Bezirk Innsbruck-Land). Im Scharnitzer Ortsteil Gießenbach bedrohten Muren die Seefelder Bundesstraße und die Karwendelbahn. Im Gemeindegebiet von Jerzens (Bezirk Imst) drohte ein Hang in die Pitztaler Ache abzugleiten und diese aufzustauen. Verwüstungen wurden außerdem in der Gemeinde Vals (Bezirk Innsbruck-Land) gemeldet

Gegen 18.00 Uhr ging in Seefeld im Bereich der "Rosshütten-Klamm" laut Polizei eine Mure ab, die aber nur einen Forstweg teilweise verschüttete. Die Brennerstraße (B182) musste hingegen nach einem Erdrutsch zwischen Innsbruck und Schönberg gesperrt werden. Wegen der heftigen Regenfälle trat im Zillertal (Bezirk Schwaz) der Zemmbach über die Ufer. Dadurch wurde die parallel verlaufende Gemeindestraße auf einer Länge von rund 150 Metern überschwemmt. Die Feuerwehr errichtete Dämme, um größere Wasserschäden an Gebäuden zu verhindern.

Komplett vermurt und überschwemmt

Im Gemeindegebiet von Eben am Achensee wurde im Bereich der Gramaialm die Zufahrtsstraße komplett vermurt und überschwemmt. Rund 100 Personen waren vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Nach dem Abschluss der Aufräumarbeiten konnten die Gäste selbstständig den Heimweg antreten. Verletzt wurde niemand.

Durch eine Sturmböe stürzte Samstagabend auf der Loferer Straße (B178) bei Going ein Baum auf den Wagen einer deutschen Familie. Der Lenker und ein in einem Kindersitz befindliches Baby wurden dabei leicht verletzt und anschließend in das Krankenhaus St. Johann eingeliefert, teilte die Polizei am Sonntag mit.