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Tote bei Brems-Unfall in Moskauer U-Bahn

Heute Redaktion
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Am Dienstagmorgen passierte in der Moskau U-Bahn der tragischste Unfall seit Eröffnung der Metro 1935. Drei Wagen entgleisten im Frühverkehr. Dabei starben mindestens 22 Fahrgäste, mehr als 180 wurden verletzt, viele davon schwer.

Am Dienstagmorgen passierte in der Moskau U-Bahn der tragischste Unfall seit Eröffnung der Metro 1935. Drei Wagen entgleisten im Frühverkehr. Dabei starben mindestens  22 Fahrgäste, mehr als 180 wurden verletzt, viele davon schwer.

Der voll besetzter Zug habe um 8.30 Uhr Ortszeit zwischen den Stationen Pobedi-Park und Slawjanski heftig gebremst, dabei seien im Tunnel drei Wagen entgleist, teilte der russische Zivilschutz mit. Der Grund für den Unfall war nach ersten Ermittlungen ein Fehlalarm, der von einem Stromabfall ausgelöst wurde und zu einer Notbremsung führte.

Doch Wladimir Markin von der russischen Ermittlungsbehörde zweifelt an der Version. Die Energiewerke der Stadt hätten eine solche Stromschwankung nicht bestätigt. "Wir ermitteln derzeit in alle Richtungen. Ein Defekt am Fahrgestell ist ebenso nicht ausgeschlossen wie eine kaputte Weiche." Zum Unfallzeitpunkt sei der Zug etwa 70 Kilometer pro Stunde schnell gefahren.

In den Waggons brach Panik aus

Überlebende Passagiere berichteten von Panik in den Waggons. Der Zug habe plötzlich "scharf gebremst". "Funken und viel Rauch" habe es gegeben, berichtete ein Insasse mit blutverkrusteter Nase. "Alle wurden von einer Seite auf die andere geschleudert." "Ich dachte, das ist das Ende", sagte ein anderer Passagier einem Fernsehsender. "Wir waren eingeschlossen - und sind nur durch ein Wunder rausgekommen. Es gab viele Verletzte. Zahlreiche Verletzungen: Köpfe, Beine."

Tote und Verletzte

19 Menschen seien am Unfallort gestorben und drei Opfer im Krankenhaus, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Oleg Salagaj. Demnach wurden 180 weitere Passagiere verletzt, 120 von ihnen wurden noch in Krankenhäusern behandelt. Dutzende Krankenwagen und mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz.

Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte den Opfern im Fernsehen "jede notwendige Hilfe" zu und rief für Mittwoch einen Trauertag aus. Zudem ordnete er den Einsatz von mehr als 65 Bussen als Ersatzverkehr an. Die 1935 eröffnete U-Bahn der russischen Hauptstadt ist für den Transport von 6 Millionen Menschen ausgelegt, 9 Millionen fahren täglich mit ihr. Sie funktionierte bisher überraschend problemlos, gilt aber als technisch renovierungsbedürftig.

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