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"Mit 15 Jahren darf man so nicht sterben"

Nach der tragischen Massenpanik mit sechs Toten bei einem Konzert nahe Ancona steht Italien unter Schock. Innenminister Salvini versprach Aufklärung.

Heute Redaktion
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Sechs Menschen starben in der Nacht auf Samstag bei einer Massenpanik in einer italienischen Diskothek nahe Ancona. Fünf der Toten sind Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, bei der sechsten handelt es sich wahrscheinlich um die Mutter eines der Jugendlichen. 100 Menschen wurden verletzt, zehn davon schwer.

Ganz Italien steht nach der Tragödie unter Schock - allen voran Rapper Sfera Ebbasta, auf dessen Konzert es zu der Massenpanik kam. Auf Instagram postete er am Samstag einen Text, in dem er den Angehörigen der Toten sein Beileid ausspricht.

"Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, um das Bedauern und den Schmerz dieser Tragödien auszudrücken", schreibt der 26-jährige Rapper, der eigentlich Gionata Boschetti heißt. Er wies seine Fans zudem daraufhin, wie "gefährlich und dumm" es sei, Pfefferspray in einem Club zu verwenden.

"So darf man mit 15 Jahre nicht sterben"

Auch der italienische Innenminister Matteo Salvini zeigte sich auf Twitter geschockt vom Vorfall. "Mit 15 Jahren darf man so nicht sterben", schrieb er. Seine Gedanken und Gebete seien bei den Opfern und Angehörigen. Er versprach rasche Aufklärung, wie er zu der Katastrophe kommen konnte.

Gerade Salvini musste sich allerdings auch Kritik gefallen lassen, denn seine Lega hatte im Wahlkampf gratis Pfefferspray verteilt.

Wohl zuviele Menschen im Club

Die Ermittlungen laufen bereits. Schon jetzt wurde bekannt, dass die Anzahl der Anwesenden im Club Lanterna Azzurra höher als zulässig gewesen sein soll. Dies ergaben laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa erste Abklärungen von Ermittlern. Auch Salvini erklärte: "Ich glaube, die Kapazität des Lokals betrug weniger als 900 Personen". In der Unglücks-Nacht sollen sich jedoch rund 1.000 Menschen im Lokal aufgehalten haben.

(red)

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