Österreich

Toter auf Kran: Darum ging Mann (62) niemandem ab

Kollegen fanden Mittwochfrüh auf einer Baustelle in Wien-Hietzing einen Arbeiter am Kran in 40 Metern Höhe. Da war der Mann schon stundenlang tot.

Heute Redaktion
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Kranführer verstorben
Kranführer verstorben
Bild: Berufsfeuerwehr Wien

War es die Hitze? Bei 35 Grad kollabierte ein Ungar (62) am Dienstag auf einem Kran auf einer Baustelle am Stock-im-Weg in Wien-Hietzing, wir berichteten. Sein Tod fiel zuerst niemandem auf. "Es war sehr heiß. Zu Dienstschluss gingen alle schnell nach Hause. Wenn der Kranführer keinen Freund auf der Baustelle hat, schaut niemand nach ihm. Besonders dann nicht, wenn er vielleicht von einer anderen Baufirma kommt", erklärt ein Zeuge, der anonym bleiben will. "Das ist ganz dumm gelaufen im zwischenmenschlichen Bereich."

Toter erst Stunden später entdeckt

Denn der Tote wurde erst heute, Mittwochfrüh, entdeckt. "Die Arbeiter haben den Mann am Kran oben sitzen gesehen", so der Zeuge. "Doch er hat sich nicht bewegt." Die Bauarbeiter riefen sofort Hilfe – doch diese kam zu spät. "Unsere Leute haben gleich gesehen, dass jede Wiederbelebungsmaßnahme zwecklos ist", so ein Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr. Höhenretter stiegen gemeinsam mit der Seiltechnik-Einsatzgruppe der Berufsrettung Wien zu dem Mann auf. Der Verstorbene wurde auf die Straße abgeseilt und von der Berufsrettung Wien ubernommen.

Ermittlungen laufen

Das Arbeitsinspekorat und die Polizei ermitteln. Es soll geklärt werden, ob hier fahrlässig gehandelt wurde. Die Arbeiter wurden psychologisch betreut. (pet)