Österreich

Toter Bub: Lkw-Lenker hat Chance auf Straffreiheit!

Jener Lkw-Fahrer, der einen Buben (9) an einer Kreuzung in Wien-Landstraße überrollt hat, könnte sogar straffrei wegkommen

Heute Redaktion
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Die Trauer um den neunjährigen Buben ist nach wie vor groß.
Die Trauer um den neunjährigen Buben ist nach wie vor groß.
Bild: Helmut Graf

Nach dem tödlichen Unfall an einer Kreuzung in der Landstraßer Hauptstraße, bei dem ein neunjähriger Schüler mit seinem Scooter beim Queren am Zebrastreifen von einem Lkw mit Todesfolge überrollt wurde, könnte der Lkw-Fahrer straffrei bleiben!

Nach „Heute"-Informationen bei Anwalt Alfred Boran – auch ein Spezialist für Fälle im Verkehrsrecht – und ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer, ist es möglich, dass der Lenker letztlich mit keinerlei juristischen Folgen rechnen muss.

Keine Beeinträchtigung ist Voraussetzung

Boran: "Mit der Annahme, dass der Fahrer des Lastwagens ordnungsgemäß bei Grün eingebogen ist und in keinster Weise beeinträchtig war (Alkohol, Drogen, etc.), stehen die Chancen gut, dass es zu keiner Verurteilung kommt."

Die Befragung der Unfallzeugen ist noch im Gange, ändert aber nichts daran, dass im Todesfall keinen finanziellen Ersatzleistungen gefordert werden können. Anders ausgedrückt: Der Tod des neunjährigen Schülers ist sozusagen rechtlich folgenlos…

Kein Alternativverhalten möglich?

ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer kennt dieses Problem aus jahrelanger beruflicher Erfahrung: „Wenn für den Lkw-Fahrer kein Alternativverhalten möglich gewesen wäre, kann er wohl nicht belangt werden." Sprich: Er hätte nicht verhindern können, dass der Bub überrollt wurde.

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